Driving Mrs. Satan - Did You Mrs. Me?

Review

Ein niedliches Cover, ein Album voller folkiger Pop-Songs, keine E-Gitarren. Auf den ersten Blick scheint es fragwürdig, warum eine CD von DRIVING MRS. SATAN auf metal.de besprochen wird. Liest man sich jedoch die Titel von „Did You Mrs. Me?“ durch, wird das schnell klar. Dort lassen sich „Iron Man“, „For Whom The Bell Tolls“ und „Running Free“ finden – DRIVING MRS. SATAN covern einige der größten Metalbands und beweisen dabei einen guten Geschmack, was die Songauswahl betrifft.

DIOs „Hungry For Heaven“ wirkt in dieser Neuinterpretation zunächst recht befremdlich. Doch Claudia Sorvillos Stimme lässt diesen Eindruck schnell verschwinden, da sie das Werk des Meisters in einer angenehmen und verträumten Art und Weise vorträgt. So wird dieser Song mitsamt seiner schönen Klavieruntermalung zum gelungenen Opener. Weiter geht’s mit „Iron Man“ von BLACK SABBATH, welches durch ein wunderbares Wechselspiel aus weiblichen und männlichen Gesangsparts besticht. Dabei bedienen sich die Italiener lediglich akustischer Instrumente, die oft poppig, meist folkig und hin und wieder klassisch erklingen. Generell ist der Sound von DRIVING MRS. SATAN sehr ruhig, was besonders emotionalen Songs wie „Eyes Of A Stranger“ unglaublich guttut. Hin und wieder nimmt dies jedoch einigen Liedern die Kraft, wo sie selbige hätten brauchen können. So wirkt beispielsweise „For Whom The Bell Tolls“ streckenweise etwas fad.

Einige Songs sind auf „Did You Mrs. Me?“ so weit vom Original entfernt, dass der Hörerschaft teilweise der Mund offen stehen bleiben wird. Ob dabei „Antisocial“ von ANTHRAX einen verspielten, französischen Charme aufweist oder IRON MAIDENs „Running Free“ sanft und träumerisch daherkommt, ist völlig egal. Interessant und faszinierend ist es allemal.

„Did You Mrs. Me?“ ist definitiv nichts zum Tanzen, Headbangen oder Feiern. Eher sollte dieses Album zu Hause gemütlich auf der Couch sitzend und den Alltag vergessend gehört werden. Jene Metaller, denen Metal nie true genug sein kann, werden mit dieser Scheibe wohl wenig anfangen können. Wer jedoch offen für neue Einflüsse ist, dem sei „Did You Mrs. Me?“ wärmstens empfohlen.

29.02.2016
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