Driver - Sons Of Thunder

Review

Wenn Rob Rock zum neuerlichen Tanz bittet, hört die gemeine Metalwelt ganz besonders hin. Schließlich gehört der gute Rob zu den besten Sängern, die der melodische Metal-Bereich zu bieten hat. Wenn Herr Rock (der sich hier Roy Z als kongenialen Sidekick an Land gezogen hat) seinen neusten musikalischen Output ”Sons Of Thunder“ dann auch noch als Nachfolger des legendären M.A.R.S. Debütalbums (nachdem die Band auch benannt ist) verstanden wissen will, ist die Spannung gleich doppelt hoch.

Nach dem instrumentalen Intro “Titans Of Speed“ legt die Band auch recht furios mit dem Melodic-Metal-Stampfer “I’m A Warrior“ los und Herr Rock beweist, dass man fesselnde Melodien und packende Refrains nicht unbedingt in den höchsten Tonlagen zum Besten geben muss. Sehr starker Opener, der die an ihn gestellten Erwartungen absolut erfüllt. Die Produktion ist über jeden Zweifel erhaben, die Riffs kommen schön knackig aus den Speakern und die Rhythmusgruppe ist perfekt aufeinander eingespielt. Das folgende “Fly Away“ schlägt in dieselbe Kerbe, besitzt einen schönen Groove und ebenfalls einen ohrwurmigen Refrain. Also im Prinzip alles im grünen Bereich bei der Scheibe und weitere Besprechung unnötig?

Leider nicht. “Sons Of Thunder“ besitzt viele herausragende Songs (neben den oben genannten u.a. auch noch das Titelstück, das Hard-Rock-lastige “Dark World“ oder die schöne AOR-Ballade “Change Of Heart“), aber leider auch Stücke, die einfach nur langweilig sind. Dazu gehören das zwar ordentlich rockende, aber ansonsten erschreckend uninspirierte “Winds Of March“ oder auch die zweite Ballade der Scheibe “I Believe In Love“. Was bei “Change Of Heart“ beim Tanz am Abgrund des Kitschs noch gut ging, ist hier ein Schritt zuviel. Der Song wirkt überladen und scheint krampfhaft radiotauglich gemacht worden zu sein. Ein gutes Beispiel dafür, dass man einen schwachen Song eben nicht immer mit einer hervorragenden Gesangsleistung oder ordentlicher Gitarrenarbeit retten kann. Aber genug der Schwarzmalerei.

Alles in allem sind auf “Sons Of Thunder“ die starken Songs mit deutlicher Mehrheit vertreten. So dass die Scheibe zwar keine Höchstnoten einfahren kann, aber dennoch im oberen Mittelfeld liegt. Will sagen, die Qualität ist gut (also theoretisch sieben Punkte). Eine Wertung kann ich aber dennoch nicht vornehmen, da neun von zwölf Songs nach der Hälfte ausgeblendet werden (manche auch schon früher). Eine weitere Unsitte der Plattenfirmen gegen Piraterie vorzugehen. Heißt also, Ihr müsst reinhören…

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27.09.2008

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