Satte vier Jahre hat es gedauert bis DRITTE WAHL ihren Nachfolger zu dem grandiosen Vorgängeralbum „Halt mich fest“ abgeliefert haben. Dazwischen ist aber auch einiges passiert, wie etwa ein Livealbum, eine CD auf Englisch aber auch eine persönliche Tragödie wie der Tod von Urbassisten „Buschn“. Wie klingen DRITTE WAHL also nach dem Lineup-Wechsel im Jahre 2005? Eigentlich wie immer, möchte man meinen, hätte sich nicht doch die ein oder andere Neuerung in den Sound der Gruppe eingenistet, wie etwa das herrlich satirische „Rastaman“, welches im Reggae-Gewand daherkommt oder „Wir kaufen uns ein kleines Stück“, dessen Strophen gar Erinnerungen an frühen Deutschrap wecken könnten. Keine Angst aber vor zu großen Stilwechseln, politisiert wird wie eh und je und von dem sprichwörtlichen Blatt vorm Mund scheinen die Drei auch noch nie was gehört zu haben. So wird in „Plakativ“ offen übers „Bomben bauen“ gesungen, freilich natürlich nicht gänzlich ohne Augenzwinkern, wie der Name schon vermuten lässt. Ein bisschen überspannt wird der Bogen dann aber mit „Wie viel Leid“, wo es mal wieder um das böse Amerika geht und auch die Coverversion „Weisses Boot“ weiß nicht sonderlich zu beeindrucken und gehört deutlich zu den schlechteren Lieder der Platte. „Fortschritt“ kann nicht wirklich neue Akzente setzen, das wollen DRITTE WAHL aber wahrscheinlich auch gar nicht. Ein Fan der Gruppe wird bei dieser Scheibe garantiert nicht enttäuscht.
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