Schon beeindruckend, was Menschen zu leisten vermögen, wenn’s denn sein muss. Die fünf Burschen von DRIPBACK waren gezwungen, innerhalb von 48 Stunden eine komplette 6-Track-EP aufzunehmen, nämlich ihr Debut “Inhaling The Ashes“.
Musikalisch bewegen sich die Londoner irgendwo zwischen Death Metal, Grindcore und Deathcore. Den Jungs scheinen Melodiegehalt und treibende Rhythmen äußerst wichtig zu sein, denn diese Mischung zieht sich wie ein roter Faden durch alle Tracks. Auffällig sind die immer wieder aufblitzenden Punk-Einflüsse in Form von Akkordgeschrammel, allerdings nicht einfach wahllos, sondern geschickt platziert und kaum überpräsent, denn immer wenn die Chose zu nerven beginnt, wird das Drumming variiert oder eingängige Gitarrenriffs zum Besten gegeben. Gesangliches Territorium ist das Death Metal-übliche, tiefe Gegrunze, mit gelegentlich eingestreuten Shouts. Eine Kombination mit der man eigentlich immer gut fährt, da gehen die Jungs also auf Nummer sicher und wagen keine Experimente.
Insgesamt weiß der Silberling mit seinen überwiegend Midtempo-lastigen Songs durchaus zu gefallen, denn er klingt trotz der vielen verschiedenen Einflüsse äußerst homogen. Gerade wenn man bedenkt, wie wenig Zeit den Briten für die Aufnahme dieser EP zur Verfügung stand, ist das schon fast eine kleine Meisterleistung. Mit der kurzen Gesamtspieldauer von ca. 20 Minuten kann diese CD aber lediglich als Appetizer für das erste vollwertige Studioalbum angesehen werden. Hoffentlich muss ich nicht allzu lange darauf warten, denn meinen Appetit hat “Inhaling The Ashes“ bestens angeregt.
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