Drengskapur - Von Nebel Umschlungen

Review

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Wie so oft liegt der Teufel im Detail. Denn ich hätte mir unter naturverbundenem Black Metal heutzutage kaum noch „Black Metal“ vorgestellt, sondern habe mit meinem Grauen, nämlich der nächsten Dudel-Kombo, welche den Met besingt, gerechnet. Doch glücklicherweise wird hier ein anderes Klientel bedient. DRENGSKAPUR sind nämlich alles andere als gut gelaunt oder versoffen – zumindest nicht auf „Von Nebeln Umschlungen“.

Herausragend bekannt dürfte das Berliner Duo mit derartiger Musik auch nicht werden, sie scheinen es auch nicht zu wollen. Zumindest wecken sie bei mir mit dem Fernhalten von Myspace und einer sehr spärlichen Homepage Sympathien und zeugen von gutem Geschmack, wenn sie nur die Musik für sich sprechen lassen. So viele Vorschusslorbeeren müssen natürlich auch musikalisch erst mal bestätigt werden.

Auch das schaffen DRENGSKAPUR ohne Zweifel, ihr etwas an alten, osteuropäischen Schwarzmetall erinnerndes Material zeugt von solidem Songwriting, sodass selbst die überlangen Songs nicht komplett in ödes Geplänkel verfallen. Mitunter gibt es zwar noch leichte Längen, aber auch diese werden mit genügend Abwechslung verdaulich gemacht. Immer wieder spielen sich die Zwei von verträumter Melancholie in rasende Wut, vergessen dabei aber nicht, mit ins Ohr gehenden Riffs und Melodien für Aufmerksamkeit zu sorgen. Auch in Sachen Tempowechseln ist Abwechslung geboten, wie bereits erwähnt, lässt sich von mittelschnell bis rasant alles finden. Am gelungensten sind für mich aber immer noch die spärlich eingeflochtenen Akustik-Passagen, da schaudert’s mir im Nacken. Einzig, dass die Songs ab und zu ins schier Endlose gehen, trübt den Hörgenuss etwas. So gut die Riffs auch sind, um mich zwölf Minuten konzentriert lauschen zu lassen, reicht das noch nicht.

Im Endeffekt sollte das, was DRENGSKAPUR abliefern, für niemanden etwas vollkommen neues oder gar überraschendes sein. Trotzdem kann ich mich einer gewissen Begeisterung nicht verwehren, denn das Konzept, die Wälder ins wohlige Heim zu holen, geht gut auf – vor allem dank der Vielseitigkeit des doch eigentlich so engen Black Metal-Gewandes, welche die Launen der Natur gut einfängt. Schade ist allerdings, dass Bands es im Zeitalter der modernen Technik immer schwerer haben, Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich würde drauf wetten, dass DRENGSKAPUR weit mehr begeisterte Hörer finden würden, als die momentan eher rar gesäten. Wer die Gelegenheit hat, in „Von Nebeln Umschlungen“ rein zuhören, sollte sie definitiv nutzen – bereuen dürfte es niemand.

30.07.2009

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