Hart, härter, Drecksau. Oder war es doch stumpf, stumpfer, Drecksau? Zumindest der Name spricht für ein sehr feinsinniges und zartfühlendes Vorgehen, mit sicherlich sehr subtil vorgetragenen Texten. Und richtig, Titel wie „Schmerz“ „Verlierer“ oder „Ascheregen“ sprechen dafür, das Drecksau die Themen beim Namen nennen und einem ins Gesicht kotzen, wie Scheiße doch alles ist. Genau, Scheiße. Endlich sagt es mal jemand. Dabei erinnern die Jungs hier verdammt an Totenmond, nur daß Totenmond eigentlich eine wirklich gute Band sind, deren Image nicht aufgesetzt wirkt. Im Gegensatz zu Drecksau. Ich fühle mich desöfteren an die Onkelz erinnert und beim Coversong „Diesmal hat er sich gewehrt“ von DEM Heavy Metal Urgestein schlechthin, Peter „das riecht nach Ärger“ Maffay ist klar: Drecksau wollen gerne fies klingen. Wollen, schaffen es aber nicht so ganz. Zugegeben, die Gitarrenwände sind okay, der hier praktizierte Doom-core geht in Ordnung, auch wenn man, wie bereits erwähnt, nicht einen Hauch Selbständigkeit vorweisen kann. So richtig vermasselt wird die ganze Chose aber durch den „Sänger“ der sich irgendwo zwischen Shouting und Grunzen befinden will, aber einfach nur nervig klingt. Wer auf stumpfes Gedröhne steht könnte hier glücklich werden, ich meinerseits möchte meine Meinung mit einem Texteauszug aus dem Song „Interceptor“ der Band selbst unterstreichen: „I´ve had enough of you“.
Mit Totenmond und den Onkelz haben Drecksau genauso wenig zu tun, wie mit NDH. "Schmerz" ist nach "Brecher" das Beste, was die deutschen Doomcore-Spezialisten abgeliefert haben, auch wenn sich hier schon deutliche Schwächen in Sachen Komposition und Variation offenbaren.