Wenn man sich so die letzten HAMMERFALL-Platten anschaut, weiß man dass es vielleicht keine so gute Idee ist, bei DREAMLANDs zweitem Album insbesondere mit Joacim Cans am Mischpult zu werben. Jene Handschrift ist nämlich unüberhörbar: „Eye For An Eye“ ist durchsetzt vom typisch-skandinavischen True Metal Sound und gewinnt dadurch schonmal keinen Innovationspokal. Aber zumindest Druck ist ordentlich vorhanden. Für die zweite Platte einer Band geht die Produktion also doch in Ordnung.
Kompositorisch muss da aber noch einiges getan werden. Sicher sind nette Ansätze und Ideen einwandfrei vorhanden (wie das Eingangsriff von „Reverse Deny“ oder das wild flimmernde „Carousel Of Pain“), aber kein Song kann wirklich 100%ig überzeugen. Lässt man die Musik im Hintergrund laufen, plätschert alles an einem vorbei ohne dass man sich am Schluss an irgendein Lied direkt erinnern kann; macht man sich die Mühe und konzentriert sich direkt auf die Platte, entdeckt man immerhin Talent, findet aber kaum Motivation sich „Eye For An Eye“ länger als ein paar Mal anzuhören. Auch moderne Entwicklungen wie 3/4 Takte oder hart verzerrte RocknRoll-Riffs sind an DREAMLAND bisher spurlos vorbeigezogen: Die einzige Dynamik besteht hier aus Up- und Midtempo.
Vermutlich sind DREAMLAND mit den falschen Vorbildern aufgewachsen. Wenigstens gibt es am Schluss in „Revolution In Paradies“ noch ein paar ordentliche Growls, die den Song zwar nicht übermäßig gut machen, aber zumindest den Überraschungseffekt auf ihrer Seite haben. Gäbe es mehr davon, wäre aus „Eye For An Eye“ durchaus ne ordentliche Scheibe geworden, aber so ist es der übliche True-Metal-Abwasch. Ich schließe gute Alben in der zukünftigen Banddiskographie aber keinesfalls aus.
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