Ob der ersten oberflächlichen Eindrücke zu diesem Stück Musik, hatte ich bereits die Befürchtung, ich müsste mich hier mit Gothic Metal im typischen Operngewand rumärgern, doch dem ist glücklicherweise ganz und gar nicht so. Das wäre angesichts des Labels von DREAMING DEAD letztlich doch äußerst seltsam gewesen, steckt hinter dem Bandstall Ibex Moon Records doch Fronter der Band INCANTATION John McEntee. So ordnet sich “Within One“ dann doch in die Riege der Metalplatten ein, die vornehmlich harten Klängen frönen. Ein ziemlich bunter Blumenstrauß verschiedener Stile und Einflüsse bleibt das gute Stück aber dennoch, so stößt man hier auf einen wilden Mix aus Thrash-, Black- und Death-Metal.
Dass sich hinter dem Mikro mit Elizabeth Schall eine Frau austobt, soll dem Ganzen, laut Promoinformation, eine ganz eigene musikalische Identität verschaffen, allerdings ist dieser Aspekt im Metalsektor schon lange kein Unikat mehr. Gleichermaßen muss ich natürlich auch anmerken, dass das Frauchen ein durchaus fieses Keiforgan mitbringt, das mich streckenweise etwas an Dani Filth erinnert, aber auf Dauer leider etwas monoton wirkt. Instrumental sowie kompositorisch schaffen es DREAMING DEAD wahrlich zu beeindrucken und pendeln dabei stets zwischen hohem Tempo und intensiven atmosphärischen Einschüben.
Im modernen Metal-Sprachgebrauch würde man die Musik der kalifornischen Truppe vermutlich unter anderem als progressiv bezeichnen, denn insbesondere die Songstrukturen verlaufen nach keinem einfachen Schema, sondern fordern ein paar Durchläufe um erfasst zu werden. Und doch gibt es immer wieder ein paar Neuheiten zu entdecken – seien es traditionell angehauchte Soli, hypnotisierende Akustikparts oder einfach die eine oder andere Melodie, die einem bisher entgangen war. Genauso wie hauptsächlich komplexere Passagen vorherrschen, gibt es zur Mitte der Scheibe hin auch einige Stücke, die sich recht schnell ins Gedächtnis einhämmern (“Shadows In The Dark“, “Cursed“).
Mit ihrem Debütalbum “Within One“, ist DREAMING DEAD damit eine wirklich ansprechende Scheibe irgendwo im weiten Thrash-, Death-, Black-Metal-Gefilde gelungen, die vor allem mit aufwendigen, spannungsgeladenen Kompositionen überzeugt, bei denen sich Eingängigkeit, Komplexität und Prügelfaktor stets die Waage halten. Freunde von progressiv angehauchtem Extrem-Metal, der mit düsterer Atmosphäre, technischer Perfektion und einer druckvollen Produktion gesäumt ist, sollten hier definitiv mal ein oder zwei Ohren riskieren!
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