Dream Evil - Metal Gods

Review

DREAM EVIL sind gemächlich geworden. Schon in der Review zum Vorgänger „Six“ merkte Ex-Kollege Möller an, dass die schwedische Heavy-Power-Metal-Institution sich ordentlich Zeit gelassen hat. Erneut zogen sieben Jahre ins Land, doch die Band ist nicht totzukriegen. „Metal Gods“ klingt auf den ersten Blick überheblich, doch ein gewisses Maß an Übertreibung und charmanter Trueness gehörte schon immer zum Portfolio der Truppe.

DREAM EVIL huldigen den „Metal Gods“

Gitarrist Fredrik Nordström und seine Kumpanen wissen, dass es nur einen „Metal God“ geben kann und der heißt Rob Halford. Folgerichtig handelt der eröffnende Titeltrack von den ganz Großen im Heavy Metal – eine sympathische Hymne auf JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und Kollegen. Das musikalische Fundament ist ein fetter Stampfer, der Laune macht und die Nummer zum Livehit avanciert.

Das folgende „Chosen Force“ erinnert ironischerweise an „Chosen Twice“ vom Klassikerwerk „The Book Of Heavy Metal“ und „The Tyrant Strikes At Dawn“ ist ein gelungener Uptempo-Kracher, dessen Refrain schnell im Kopf sitzen bleibt. „Lightning Strikes“ und „Fight In The Night“ bieten Standardkost. Es fällt positiv auf, dass Sänger Niklas Isfeldt kein Stück seiner Stimmgewalt eingebüßt hat. Der Mann klingt immer noch genau so kraftvoll wie vor 20 Jahren.

An den weiteren Songs des Albums ist wenig auszusetzen, „Born In Hell“ wartet mit einem weiteren livetauglichen Refrain auf und hinter „Y.A.N.A.“ verbirgt sich eine wenig freundliche Botschaft. Die Produktion von „Metal Gods“ ist mit ordentlich Druck versehen und steht dem Silberling gut. Die einzige Frage, die nach den gut vierzig Minuten bleibt: Wieso brauchen DREAM EVIL immer den besseren Teil einer Dekade, um neues Material zu veröffentlichen?

„Metal Gods“ – fetter Titeltrack

Mit „Metal Gods“ haben DREAM EVIL das richtige Lied ausgewählt, um ihr Album danach zu benennen, denn es ist die stärkste Nummer auf der Scheibe. Dadurch, dass die anderen Stücke an das Niveau nicht ganz anknüpfen, wirkt die Platte erst blass, doch insgesamt bringt die Band ihr siebtes Werk ohne Aussetzer über die Ziellinie.

19.07.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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