„Cerebral Mutation“ ist der Name des Debüts der Südtiroler DREAD. Und wenn man deren Biografie Glauben schenken darf, haben wir es hier mit einer Formation zu tun, für die die nächsten Jahre extrem erfolgversprechend aussehen.
So wurde die Karriere mit einem Sieg bei einem Bandwettbewerb (samt Veröffentlichung des Songs „Vomit My Soul“ auf dem Sampler „Hitverdächtig II“) eingeläutet, um einen Auftritt auf der Talentbühne des Metalcamp Festivals erweitert und mit einer Teilnahme an der Europatour der Amis VITAL REMAINS vorläufig gekrönt.
Dass der steile Aufstieg trotz der in der Tat anerkennungswürdigen Erfolge in den sieben Jahren bis zum Erscheinen der ersten CD nicht eingetreten ist, kann durch die üblichen Bandquerelen, wie ständige Besetzungswechsel schnell erklärt werden. An denen mangelte es den Italienern seit der Zeit ihrer Gründung, als sie noch Neo-Thrash-Bands coverten, nämlich nicht.
Mittlerweile hat sich das Quartett, dem jetzt schon wieder ein neuer (alter) Sänger vorsteht, dem Deathcore verschrieben. Ob diese Kategorisierung der besseren Vermarktung dient, ist nur eine Vermutung. Fakt ist aber, dass es sich bei der Musik DREADs eher um brutalen, groovigen Death Metal handelt. Die Band verwendet weder massenhaft Breakdowns oder klaren Gesang, noch schielt sie in irgendeiner Weise Richtung Skandinavien, was bei „richtigem“ Deathcore für mich eigentlich schon dazu gehört. Aber da fängt man mit unnötigen Haarspaltereien an. Noch vor ein paar Jahren wäre halt niemand auf die Idee gekommen, diesen Stil nicht als normalen Death Metal zu bezeichnen.
Und an Normalität mangelt es „Cerebral Mutation“ nun wirklich nicht. Unauffällig oder absolut durchschnittlich wären ebenso passende Bezeichnungen.
Der Gesang wechselt zwischen tiefem Röcheln und fiesem Keifen, die Drums zwischen Double Bass und Blast Beat. Und das war es dann. Leider liefert die Gitarrenfront (in diesem Fall sozusagen eine One Man Army) auch nicht mehr Innovation. Im Gegenteil: Die tief (auf H) gestimmten Klampfen klingen schlapp und zum Teil nicht mal sauber gestimmt (vgl. Gitarrensound „Osculum Obscenum“, 1993). Riffs, die hängenbleiben, sind auch Mangelware.
Vielleicht sind DREAD ja auf der Bühne ein Geheimtipp, mit ihrem Einstand auf Platte können sie mich aber noch nicht überzeugen.
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