Wenn eine Band bereits seit einem Vierteljahrhundert konstant im Death Metal unterwegs ist, dann erwartet niemand ernsthaft großartige Veränderungen oder gar Innovationen, und das ist auch gut so. Daher verwundert es auch nicht, dass DRAWN AND QUARTERED auch auf ihrem nunmehr siebten Longplayer „The One Who Lurks“ den eingeschlagenen Weg konsequent weiter platt walzen.
Einmal die Gitarren tief in den Keller stimmen und auf geht’s mit „Nefarious Rites“. Schleppend, brutal, tiefes Gegurgel und zwischendurch immer wieder Tempoverschärfungen. DRAWN AND QUARTERED bauen umgehend mächtig Druck auf. Die Songs sind generell recht lang geraten, wobei nicht permanent etwas Spannendes passiert. Dennoch warten die Herren immer wieder mit richtig netten Ideen auf. Die doomigen Passagen wie beispielsweise in „Ravage The Cadaver“ oder aber beim Titelsong erinnern (auch vom Sound her) etwas an VALLENFYRE. Das hat absolut etwas, denn man setzt ganz bewusst und gekonnt nicht nur auf stures, möglichst brutales Gebolze. So gibt es zwar schon immer wieder gepflegt auf die Rübe, bevor sich die Songs jedoch stets wieder etwas beruhigen. Und gerade der feine Wechsel zwischen Brutalität und schwerer Intensität ist hier das berühmte Zünglein an der Waage. Vor allem bei den niedrigeren Drehzahlen macht die Band ordentlich einen auf dicke Hose. Wild durch die Botanik brettern kann ja schließlich jeder. Das Spektrum ist in diesem Stil naturgemäß recht eng begrenzt, aber DRAWN AND QUARTERED machen schon ziemlich viel daraus. Zwar bietet „The One Who Lurks“ nicht allerhöchstes Niveau, dennoch ist alles absolut im grünen Bereich.
DRAWN AND QUARTERED pflügen mit Wucht durch die Gehörgänge
Vor allem gelingt es den Amerikanern richtig gut, eine düstere und bedrohliche Atmosphäre zu kreieren. Als Beispiel hierfür sei „The One Who Lurks“ angeführt. Denn obwohl dieser Song schon ein paar kleinere Längen hat, überzeugt er als Ganzes dennoch. Highlight der Scheibe ist aber ganz klar „Horned Shadows Rise“ mit seiner herrlichen immer wieder kehrenden Hauptmelodie. Die wirkt regelrecht hypnotisch und geht so richtig schön ins Ohr.
Die Wucht von „The One Who Lurks“ ist wahrlich nicht von schlechten Eltern, aber hallo. Die Scheibe erdrückt einen phasenweise regelrecht, da werden die Gehörgänge ganz gepflegt geplättet. Beim Songwriting jedoch haben DRAWN AND QUARTERED sicher noch ein paar Reserven. Dennoch bleiben die Amerikaner eine absolut verlässliche Konstante im Bereich des brutalen Death Metal.
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