Eineinhalb Jahre ist „Ein Wintermärchen“ jetzt her, das zweite Album des Einmann-Projekts DRAUMAR. Ein drittes Album ist für nächstes Jahr in Planung, und als kleines Zwischenspiel gibt es jetzt mit „Gebirge“ eine EP, bei der Draumar von Jay (E-Gitarre) und den beiden ASTOROTH-Mitgliedern Anne (Flöte) und Jonas (Akustikgitarre) unterstützt wird. Aber das nur am Rande, denn schlussendlich verirren sich all diese Fakten beim Hören von „Gebirge“ irgendwo im Niemandsland des eigenen Gehirns.
Die EP lädt, so kitschig es auch klingen mag, zu einem ausgedehnten Frühlingsspaziergang ein. Knapp 20 Minuten hüllt einen DRAUMAR mit einer gelungen Mischung aus Ambient und Black Metal ein, wobei letzteres eher der Dynamik gilt. In den beiden „Gebirge“-Teilen, die von zwei Instrumentals stimmungsvoll umrahmt werden, vertont DRAUMAR „Der Harz“ von Novalis, eingehüllt in ein wunderbares Klangbild. Schwebende Keyboardteppiche bieten meist die Grundlage, auf der sich die restlichen Details ausbreiten. Sanfte Akustikgitarren, angenehmes und nur sporadisch eingesetztes Flötenspiel finden dabei ebenso ihren Platz wie rauschende Gitarren und eine wummernde Double-Bass am Ende von „Gebirge I“. Gleiches gilt für die Vocals, die mal wispernd aus dem Hintergrund oder aber Black-Metal-typisch harsch erklingen, auch hier sitzt alles wunderbar.
„Gebirge“ lädt dann förmlich zu einem Spaziergang in der bereits angenehm wärmenden Frühlingssonne ein. Der einzige Knackpunkt: es ist zu kurz und für mich sogar noch kürzer als die 20 Minuten Spielzeit der EP, denn das abschließende Instrumental „Gipfelstürmer“ gibt mir so gar nichts. Aber das ist nur am Rande relevant, denn „Gebirge“ ist als EP wirklich gelungen. Ein schöner Start auf dem Weg zum Sommer, und wenn das 2013er Album dann in eine ähnliche Kerbe schlägt, wird auch dieses mit Sicherheit seinen Platz in meiner Anlage finden.
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