Draugurinn - Myrkraverk

Review

Eines sei gleich vorweg gesagt: Sich diese DRAUGURINN-Platte zu Gemüte zu führen ist nicht einfach. Das liegt allerdings nicht an der Qualität der Musik (wobei „Musik“ hier angebrachter wäre), sondern daran, dass das Genre „Ambient“ hier auf die Spitze getrieben wird. Hat man also keine 100% ruhige Umgebung bleibt eigentlich nur die Option Kopfhörer, was schon etwas unpraktisch ist. Ist die tickende Wohnzimmeruhr aber erstmal weggeräumt und halten die Nachbarskinder auch die Fresse kann man sich das Teil auch einigermaßen gut nebenbei anhören.

Betitelt wird das Genre wie schon angedeutet mit Dark Ambient, alternativ auch Ritual Folk. Es handelt sich bei „Myrkraverk“ um einen Re-Release, denn das Album wurde bereits 2011 noch beim alten Label veröffentlicht. Wie ein Kollege schon zum Album „Ísavetur“ angemerkt hat passiert bei der Musik von DRAUGIRINN leider nicht allzu viel. Meist brummt es leise vor sich hin, ab und zu gesellen sich Trommeln, Rasseln oder ein Horn hinzu. Nur ganz selten gibt es weitere Effekte wie z.B. Wolfsgeheul. Von ca. 80% von „Myrkraverk“ kann man allerdings sagen, dass es halt so vor sich hin plätschert.

Für alle, die gern Ingwerknollen im Wald vergraben

Wenn man aber gerade dazu in der Stimmung ist hat die Scheibe durchaus ihre Stärken. Die düstere Grundstimmung hat etwas Entspannendes und spricht vielleicht eine Art Urinstinkt an, oder was auch immer es ist, das diese Art Musik normalerweise auf einen wirken lässt. Zuweilen fühlt man sich auch an den Score der TV-Serie „Vikings“ erinnert und vor dem inneren Auge tauchen Szenen von langsam aus dem Nebel auftauchenden Wikingerschiffen auf.

Es ist wohl noch etwas mehr als sonst Geschmackssache, ob einen dieses Album nun vom Hocker reißt oder nicht. Auch wenn es durchaus seine Momente hat ist es insgesamt doch etwas zu lang, um die Aufmerksamkeit, die man zum aktiven Hören definitiv braucht, aufrecht zu erhalten. Als Hintergrundmusik oder z.B. in der Badewanne lässt sich „Myrkraverk“ aber auf jeden Fall gut anhören. Ansonsten lässt sich DRAUGURINN wohl vor allem all jenen ans Herz legen, die etwas esoterisch veranlagt sind und gerne auch mal selbst Ingwerknollen im Wald vergraben.

17.02.2017

headbanging herbivore with a camera

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