Dråp - Roten Till Allt Ont

Review

Da wächst mit DRÅP eine neue Brute Force im Crust/Death-Metal-Sektor heran – langsam, denn wenn sich eine Band drei Jahre Zeit für eine neue Platte nimmt, kann von einem Schnellschuss keine Rede sein. Aber das ist auch gut so: „Roten Till Allt Ont“ (zu deutsch „Wurzeln alles Bösen“) enthält nicht nur fieses Geschrammel, sondern auch richtige Songs. Also Songs, die sich voneinander unterscheiden, Songstrukturen folgen und trotzdem wie eine Naturgewalt anmuten.

Natürlich steht beim Quintett aus Sundsvall, Schweden weiterhin der olle D-Beat im Vordergrund, aber Songs wie „Ner på knä“ oder „Ärrvävnad“ sind dabei schon ziemlich abwechslungsreich. Vor allem die Gitarristen tauschen die Schrammelriffs gerne gegen offene Akkorde aus und verhelfen somit den Songs zu einiger Variabilität. Sänger Jocke Lyngfelt wiederum kotzt sich angemessen angepisst durch die acht Songs. Die passende Produktion lässt den Songs auch ihre innewohnende Gewalt, ohne allzu modern zu wirken. Einzelne Instrumente heraushören? Möglich, aber nicht nötig. Es knallt halt wie ein Sprung gegen eine Wand.

„Roten Till Allt Ont“ knallt wie ein Sprung gegen eine Wand

Trotzdem nur sieben Punkte? Die Band hat offenkundig die besten Songs auf die erste Seite von „Roten Till Allt Ont“ gepackt, während beispielsweise „Yttersta Domen“ und „Eremit“ nicht mehr ganz so spannend erscheinen. Aber eben angemessen böllern. Insofern gibt es auch nicht viel zu meckern. „Roten Till Allt Ont“ macht den Spaß, den schon das Cover verspricht und dürfte live genauso wie eben hier auf Scheibe drücken. In diesem Sinne: „Ner på knä“ – „auf die Knie“.

28.06.2017

- Dreaming in Red -

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