Auch wenn diesen Burschen aus Mailand der Durchbruch bislang verwehrt geblieben ist, konnten sie sich mit ihren drei Alben, die 1998 („Quest For Glory“), 2000 („Gemini“) sowie 2002 („Razorblade God“) in Umlauf gebracht wurden, zumindest einen ganz guten Ruf erspielen.
Durch den Umstand, dass es danach aber verdächtig ruhig um die zu jenem Zeitpunkt noch fünfköpfige Truppe geworden ist und mit Ausnahme einer – an mir völlig vorübergegangenen – in Eigenregie aufgenommenen EP namens „Classified“ anno 2007 so gut wie nichts von DRAKKAR zu vernehmen war, wähnte ich die Band ehrlich gestanden längst in den ewigen Jagdgründen. Von daher war die Überraschung umso größer, als ich mir ihr brandaktuelles Scheibchen „When Lightning Strikes“ zu Gemüte führte.
Die nunmehr offenbar ohne fixen Schlagzeuger und zudem mit einem neuen Bassisten agierende Band hat sich offenbar deshalb reichlich Zeit genommen, um sich eine Fantasy-Geschichte auszudenken. Diese gibt es nun in vertonter Form zu vernehmen. Stilistisch haben sich DRAKKAR zwar nicht wirklich von ihrem typisch europäischen Melodic Bombast Metal entfernt, dieser klingt jedoch – wohl auch auf Grund der interessanten Konzept-Story – schlüssiger und kompakter denn je. Orientiert an BLIND GUARDIAN, STRATOVARIUS und SONATA ARCTICA, aber auch am Frühwerk ihrer Landsleute RHAPSODY kredenzen die Burschen ein unterhaltsames wie kurzweiliges Album, das durch die „Alien“-Story zudem die Band von ihren früheren Themenkreisen freispielt.
Zugegeben, die zahlreichen Interludien unterbrechen den Metal-Appeal einigermaßen und lassen eher an ein Hörspiel denken, auf der Gegenseite aber muss man den Jungs attestieren, mit wahrlich mächtigen Gitarrenparts am Start zu sein und diese perfekt zur Geltung kommen zu lassen. Will sagen, die einzelnen Kompositionen an sich kommen kitschfrei (quasi „unitalienisch“ für alle ewigen Nörgler) und mit eher dezenten Keyboard-Passagen daher und würden auch „einfach so“ ganz gut klingen. Dass die Burschen eine unterhaltsame Geschichte für „When Lightning Strikes“ stricken konnten, spricht zusätzlich für sie.
Einzig was das Cover betrifft, bin ich noch immer nicht mit der Band einer Meinung. Ansonsten ganz okay das Teil – bleibt also bloß noch zu hoffen, dass uns nicht abermals eine schier endlose Wartezeit aufoktroyiert wird, ehe DRAKKAR wieder was von sich hören lassen…
Kommentare
Sag Deine Meinung!