Dragonsfire - Visions Of Fire

Review

Ob es ein kluger Schachzug ist, die Band DRAGONSFIRE zu nennen, mag ich mal dahinstellen. Die Assoziation mit den bekanntesten Vertretern des Drachennamens, DRAGONFORCE, schießt einem permanent durch den Kopf. Dabei sind DRAGONSFIRE ganz und gar nicht solche Tempobolzer wie die Briten. Zwar gehört der Power Metal auf „Visions Of Fire“ durchaus zum Sound der Hessen, aber auch dem klassischen Heavy Metal und besonders dem True Metal wird Tribut gezollt.

Direkt beim Opener „Devil’s Road“ bedienen sich DRAGONSFIRE allen drei Stilarten und erinnern mich teilweise an WIZARD. Auch bei „Wings Of Death“ kommt mir dieser Vergleich in den Sinn. Dabei gibt sich das Quartett instrumental und kompositorisch schon professionell. Der Songaufbau ist zielgerichtet und die Höhepunkte werden schön herausgearbeitet. Der Gesang mit seinem tiefen und rauhem Klang ist gewöhnungsbedürftig, hebt sich aber zumindest von den Hochtönereskapaden anderer Gruppen ab. Dafür fehlt es bisweilen an der Ausdruckskraft und am Vibrato.

„Dragonsfire Rockxxx“ ist dann eine reine Up-Tempo-Nummer und könnte den bandeigenen Live-Reißer darstellen. „Burning For Metal“ ist freilich True Metal in bester Manier und findet seine Anleihen bei MANOWAR-Kompositionen, hat aber durchaus auch seine eigenen Qualitäten. Bei „Rebellion – The Kingdom Of Heaven“ hat man sich zum Teil von GRAVE DIGGERs Middle-Ages-Trilogy inspirieren lassen. „The Defendant“ ist einer dieser Songs, bei denen ich mir mehr Schwingungen von Thassilo Herberts Stimmbändern wünschen würde. So könnte die emotionale Seite des Stückes noch besser herausgestellt werden. Mit „Shine On“ folgt eine durchweg gelungene True-Metal-Hymne, während „The Other One“ wie eine nordisch angehauchte MAIDEN-Nummer anmutet. Mit „Oath Of Allegiance“ beschließt ein weiterer True-Metal-Track die Scheibe und zeigt, wie Power und Melodie optimal miteinander vereint werden.

DRAGONSFIRE verarbeiten in ihren Stücken die Einflüsse etlicher Bands der Genres, ohne wie langweilige Nachahmer zu klingen. Denn erstens kann man sich diesen Einflüssen ohnehin nie hundertprozentig entziehen, und auf der anderen Seite bringen DRAGONSFIRE ihre eigenen Ideen mit ein und komponieren wirklich starke Songs, die Anhänger der Stilarten auch zu begeistern verstehen.
Auch von der handwerklichen Seite kann ich nichts aussetzen. Die Gitarrenlinien sind abwechsungsreich, der Bass führt nicht nur ein Hintergrunddasein, sondern wummert rhythmusstützend manchmal auch schön in Front und das Schlagzeugspiel stellt die druckvolle Metal-Basis dar. Der Gesang ist zwar ungewöhnlich und hebt sich von der Masse ab, kann aber phasenweise im Ausdruck und Halten der Töne noch verbessert werden.

Wer zeitgemäßen True Metal mit jeder Menge Klischees hören möchte, liegt bei „Visions Of Fire“ genau richtig. Die letzten MANOWAR-Outputs stellen DRAGONSFIRE mit ihrem Zweitwerk mal locker in den Schatten. Und wenn die musikalische Marschrichtung konsequent fortgeführt wird und leichte Mängel beseitigt werden, breitet sich das Drachenfeuer in Zukunft vielleicht sogar in der Spitzengruppe des Genres aus und fackelt Mr. DeMaio & Co. den Hintern an.

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08.12.2008

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