Mit „Labyrinth Of Darkness“ liegt mir mal wieder eine CD einer aufstrebenden, talentierten Band aus Schweden, genauer gesagt, aus Göteborg (woher auch sonst?!?) vor. Gegründet wurden Dracena 1994 von Sängerin und Gitarristin Mia, woraufhin in den Folgejahren die Band nur aus weiblichen Bandmitgliedern bestand. Das änderte sich jedoch, als man ein Schlagzeugerproblem bekam, mit Sessiondrummern arbeitete und schließlich erst letztes Jahr mit Mojjo, der auch bei Runemagick die Felle bearbeitet, ein festen Schlagwerker in seine Dienste stellen konnte. Somit war das Line-Up für das mittlerweile dritte Demo der Schweden fest und was Dracena mit „Labyrinth Of Darkness“ hier abliefern, ist aller Ehren wert. Die drei Frauen und ihr männlicher Schlagzeuger spielen soliden, guten Death-Metal, der ab und zu aufgrund von Mias Gesang, der sich nicht hinter dem Gekrächze und Gekreische anderer männlicher Vertreter ihres Fachs verstecken muss, in Black-Metal-Gefilde abrutscht. Das musikalische Gerüst schaffen Bassistin Asa und die zweite Gitarristin Emma, die wie Mojjo auch bei Runemagick aktiv ist. Harte Death-Metal-Gitarrensalven werden der Reihe nach abgefeuert. Der Opener „Craving“ erinnert durch seine Klampfenarbeit sehr an Bolt Thrower. Das Titelstück ist ein eher im gemäßigteren Tempobereich angesiedeltes Stück, das mehrere Ausflüge in den Schwarzmetallbereich enthält. Das dritte und letzte Stück („Under A Bloodred Sun“) ist ein thrashiges Gitarrenstück, das zwar weniger melodiös als die anderen ausfällt, diesen Mangel aber mit seiner Härte locker kompensiert. Somit ist es Dracena gelungen, ein solides Demo, das noch dazu ordentlich produziert ist, vorzulegen, das einem Lust auf mehr macht, was hoffentlich bald in Form eines Full-Length-Albums folgen wird. Diese Band sollte man im Auge behalten.