Downthroat - Verminate

Review

Einen gewissen Sinn für Humor kann man den fünf Portugiesen von „Downthroat“ nicht absprechen, glänzen sie doch mit Songtiteln abseits der gängigen Death Metal Konformität. Beispiele gefällig? Wie wäre es mit „Frigid Grandma“ oder „Open chest with fruit salad“ oder auch nett: „To Eve the art of gore“ – eine kleine Parodie auf „To Eve the art of witchcraft“ von Cradle Of Filth. Was die Jungs aber an gut 30 Minuten Spielzeit auf CD gebannt haben, lockt bei mir weit weniger Emotionen hervor als oben genannte Songtitel. Konfuses Geknüppel gepaart mit monotonen Gegrunze und Gekreische, das kaum Lichtblicke erahnen lässt. Ein wenig erinnert mich Sänger Kurika von der Stimmlage her zwar an Martin Schirenc von Pungent Stench, weitere Vergleiche erübrigen sich jedoch schnell. Ein leichter Grindcore-Einschlag lässt sich bei der Truppe nicht leugnen, leihen sie sich doch Riffs bei anderen Bands und verknüpfen sie diese mit ihrem wilden Geknüppel. „Gut geklaut ist halb gewonnen“, denke ich mir immer – die derzeitige Cover-Wut in den Charts scheint mir da ja auch Recht zu geben. Nun ja, Downthroat scheinen sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ständig fühle ich mich an Death oder Sepultura und Konsorten erinnert, nur halt etwas schlechter. Erschwerend kommt dem Ganzen noch hinzu, dass ich nur gut zwei unterschiedliche Riff(-typen) ausmachen konnte. Spätestens jedes zweite Lied hatte ich also diese Déjà-vu-Erlebnisse: „Ist das nicht das Riff aus’m vorletzten Stück?“ Wenn das dann noch so klingt, als wäre es schlecht geklaut, wird mich das eher weniger dazu bewegen, meinen Punkterevolver zu zücken. Einzig die kleinen Zwischenstücke bringen etwas an Abwechselung und rufen mir ins Gedächtnis, dass ja schon wieder drei Lieder vorbei sind. Punkten können die Jungs damit aber auch nicht, da die kurzen Intermezzos aus der Feder anderer Komponisten stammen: Liebold/Kracke bzw. Mozart – Oh ho! Gänzlich sicher, dass Downthroat ihre Berufung mit ihrer Death Metal Adaption verfehlt haben, bin ich mir jedoch beim Stück „Convulse gastric haemorrhage with eggs“. Nein, es ist nicht der Titel, den ich meine. Auch nicht die Tatsache, dass sie Death und Ska vermischen. Nur die Winzigkeit, dass der Ska-Teil, der einzige Moment ist, in dem ich von den musikalischen Fähigkeiten der Band überzeugt bin. Die Produktion kann hier auch wenig (raus-)reißen oder runterziehen. Die Drums klingen teilweise etwas „pappig“ und der Gesang ist relativ leise abgemischt. Keine spektakuläre Produktion, aber auch nicht unbedingt schlecht – Durchschnitt halt. Unterm Strich bleibt ein Album, dass mir so ganz und gar nicht schmecken will. Keine Empfehlung.

12.01.2003

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