Downfall Of Gaia - Suffocating In The Swarm Of Cranes

Review

Galerie mit 18 Bildern: Downfall Of Gaia - Summer Breeze Open Air 2019

DOWNFALL OF GAIA, Hamburg-Berlin-Hannoveraner und seit 2008 bestehend, haben alles, was im Fallenlassen weitläufig inkompatibel scheinender und doch allzuoft in einem Atemzug bemühter Schlagworte gipfelt, wenn es einmal darum geht, Musik mit dem Post-Irgendwas-Label zu brandmarken. Black Metal. Hardcore. Sludge. Stoner. Doom. Rock. Uptempo. Downtempo. Atmosphäre. Instrumentals. Atmosphärische Instrumentals. Zehn Minuten lange Songs. Analog-knisternde Produktion. Atmosphärisches Artwork einer einsamen Landschaft. Ein lyrisches Leitmotiv (hier: Kontrollverlust). Und…

…Ambient. Aber nur ganz kurz, im Titeltrack. Gott sei Dank, denn DOWNFALL OF GAIA verzichten auf elektro-geschwängerte, zusammengeschusterte und anschließend ausgewalzte Klangcollagen, nur um genauso bedeutungsschwanger wie nichtssagend zu wirken. Was nicht heissen soll, dass sie auf irgendeine Art anders wären als die Myriaden von Bands, die ebenfalls obige Etiketten auf sich vereinen. Sind sie nämlich nicht. Und dann sind sie es doch. Auf irgendeine Art. Weil es ihnen gelingt, den vor sich herpulsierenden urbanen Moloch und das ursprünglich-natürliche gleichermaßen einzufangen. Die gemeinsam durchlebte Einsamkeit des versmogten Großstadt-Dunsts mit dem Geruch bergluftfrischer Nacht zu verquicken. Die Gitarren animalisch kreischen oder bedächtig tragen zu lassen, zwischen hypnotischer Taubheit und rasender Klarheit zu pendeln, gleichzeitig aufwühlend wie beunruhigend zu wirken und doch einzulullen. Den Moment zu verschleppen, wenn er doch drauf und dran ist, loszupreschen. Und das von „Vulnus“ an. Und für alle, die nicht verstehen, wie das geht: Kopfhörer einstöpseln, Lautstärke auf Anschlag und das Konvolut aus „Giving Their Heir To The Masses“ und „Asphyxia“ durchblasen lassen. Es lohnt sich.

Bleiben am Ende „nur“ (starke) acht Punkte, denn das alles ist, trotz der jetzt schon blumig gewählten Worte, noch im Entwicklungsstadium und darf, ja soll noch einiges an Entwicklung vertragen, bevor es zu etwas Großem reifen kann. Sollten DOWNFALL OF GAIA den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten, können sich Metal Blade sicher sein, vielleicht keinen Megaseller aber doch eine zukünftige Referenzband in Sachen deutschem Post-Irgendwas in ihren Reihen zu haben. Wie immer gilt, Vinyl ist Trumpf. „Suffocating In The Swarm Of Cranes“ ist als Doppel-LP nicht nur einfarbig (schwarz, braun) sondern auch als schwarz-braunes Marble-Vinyl mit Etching auf Seite D zu haben und empfiehlt sich somit als Sammlerstück.

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02.11.2012

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3 Kommentare zu Downfall Of Gaia - Suffocating In The Swarm Of Cranes

  1. BritBro sagt:

    Diese Truppe hat noch großes vor sich. Das Album hier ist saugeil und tiefgründig. Trotzdem kommt die Wucht nicht zu kurz. Eine Perle deutscher Musikkunst im Bereich Post/Sludge. 9von10

  2. Lesh sagt:

    Bitte rezensiert mal Epos, das Album ist meiner Meinung nach noch ein ganzes Stück stärker.

  3. Micha sagt:

    Dem Review kann ich zu 100% bepflichten: sehr vielschichtige, intensive, emotionale Platte!

    9/10