Jetzt mal im Ernst: Macht diese Seite wirklich einen derart dilettantischen Eindruck, dass die Bitte um Rezension per Kuli auf eine verknitterte Ringbucheinlage gekritzelt, mit dem in diesem Zusammenhang irgendwie provozierenden Hinweis „Support the Underground“ versehen wird und das Objekt des Rezensions-Begehrens – die Musik – auf einen leidlich verzierten Aldi-Rohling gebrannt wird? Nach Zurkenntnisnahme des Hinweises, dass eine aktuelle Bandinfo derzeit „nicht zur Hand“ sei, will ich mal frohlocken, dass man sich noch herabließ und – extra für mich? – noch ein Cover entwarf, druckte und ausschnitt. Darf man denn einen solchen unglaublichen Aufwand überhaupt noch verlangen? – Dann will ich mich mal zu einer ebenso liebevollen Besprechung des eingereichten Produkts hinreißen lassen: Downfall A.D rocken sich mehr schlecht als recht, aber betont selbstbewusst über einen wenig interessanten Grat zwischen Gothic Rock und Gothic Metal, ohne dabei wirklich substanzielle Ausflüge in weitere angrenzende Sparten zu unternehmen. Ein Vergleich mit SENTENCED wäre ob der verstimmten Gitarren und der hinterher hinkenden Sangeskunst etwas arg schmeichelhaft, dennoch gelingt den Schweinfurtern hier und da eine hübsche Gesangsharmonie. Die talentarmen Gitarren dümpeln in ihrer belanglosen, aber dank amtlicher Demo-Produktion nicht gänzlich drucklosen Gothic Metal-Rolle abgestraft als lautes Begleitwerk umher; das Schlagwerk mag – ganz Gothic – lieber gar nicht weiter auffallen. Wirklich positiv ins Gewicht fallen mag allein der durchweg erkennbare rote Faden der einzelen Kompositionen untereinander und in sich, der nicht unerheblich dazu beiträgt, etwas wie ein düsteres Ambiente zu entwickeln. – Ein wirklich verhängnisvoller Fauxpas unterläuft der Band jedoch schließlich mit einem Sample aus irgendeinem B-Movie oder Vorabendserie, das bei J.B.O. sicher ein Brüller gewesen wäre, in einem doch wohl halbwegs ernstgemeinten Song namens „The Only Way To Be“ aber schreiend deplaziert wurde und somit die bis dato mühsam kreierte Atmosphäre fatal abqualifiziert. Selbst Schuld. Dennoch zeigt dieses Ungeschick beispielhaft die gesamte Unreife der Musik und ihrer Präsentation, die mir den Genuss derselben recht madig macht.
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