Down My Throat - Through The River Of Denial

Review

DOWN MY THROAT zählen sich eigenen Angaben zufolge zu den Bands, die die finnische Hard- und Metalcoreszene Ende der 90er in Schwung brachten. Ungeachtet der Tatsache, dass die Musik dieses Genres eher in Schweden, den USA und Deutschland spielt, dürfte jener Pionieranspruch also, sofern „Through The River Of Denial“ als repräsentativ anzusehen ist, ein Grund für die internationale Irrelevanz finnländischen Metalcores sein. Das zweite Album des Quintetts leidet unter der altbekannten Krankheit fehlender individueller Klasse. DOWN MY THROAT versuchen zwar nicht auf Teufel komm raus bestehende Erfolgsrezepte schamlos zu kopieren; was fehlt, ist aber der sich festkrallende Anker als geniales überzeugendes Momentum. Die Finnen setzen größtenteils eher auf Brachialität als auf Melodie und ziehen ihr Ding ohne viel nach rechts und links zu schauen straighthead durch. Zu straight, denn die zahlreich vorhandenen Tempiwechsel, Breakdowns und Moshparts gleichen sich spätestens in der Albummitte, auflockernde Elemente wie Soli und spannungsaufbauende Breaks blitzen nur selten zwischendurch auf. Von der Anlage und Stoßrichtung der Songs her tendieren DOWN MY THROAT eher leicht zum traditionellen Hard- als modernen Metalcore, was vor allem in der Gesangsleistung deutlich wird. Typische Shouts dominieren das Stimmbild des Fronters Kristian Liljelund, der aber kaum die Scheuklappen abnimmt und durchgehend wie mit einem in flüssigem Dolo-Dobendan getränkten Wolllappen im Mund singt: lähmend. Und da lähmend von lahm kommt, darf “Through The River Of Denial“ auch getrost unter diesem Stichwort zur Seite gelegt werden.

12.03.2006
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