Down - II

Review

Dies ist wahrscheinlich das meisterwarteteste Album der letzten Jahre. Seit dem Release des spektakulären Debütalbums „N.O.L.A.“ sind 7 Jahre vergangen und die Erwartungen bezüglich des Nachfolgers könnten kaum größer sein. Doch dies schien keinen großen Eindruck bei DOWN hinterlassen zu haben, im Gegenteil, sie haben sich in einer abgelegenen Bude irgendwo in den Sümpfen der Südstaaten für 28 Tage eingeschlossen, gejammt und ’nebenbei‘ ein komplettes Album eingespielt: „Down II“. Und schon noch wenigen Umdrehungen des Tonträgers wird klar: DOWN sind definitiv zurück! Genau der Sound dröhnt aus den Boxen, den in den letzten 7 Jahren keine andere Band imstande war zu reproduzieren. Beim ersten Hörgang ist es scheinbar immer noch die gleiche Mischung aus Doom-Metal, Southern Rock, BLACK SABBATH-Riff und Übermengen von Marihuana, doch etwas ist diesmal anders. Die Songs sind von der Atmosphäre her wesentlich chilliger und relaxter geraten. ‚Mehr Rock, weniger Metal!‘, so könnte die Devise gelauten haben, wenn diese Entwicklung überhaupt bewusst vollzogen wurde. Der geringere Härtegrad gegenüber „N.O.L.A.“ macht „II“ zu einer kleinen Enttäuschung. Klar, es gibt mit Songs wie „New Orleans Is A Dying Whore“, „The Seed“ und „There’s Something On My Side“ wieder eins mächtig auf die Mütze. Und auch rockige Tracks wie „The Man That Follows Hell“, „Ghosts Along The Mississippi“ und „Beautifully Depressed“ haben genügend Power um zu überzeugen. Doch diese Tracks stehen im Kontrast zu den teilweise langatmigen ruhigen Tracks auf diesem Album. Dabei ist die klassisch anmutende Rocknummer „Stained Glass Cross“ durch seinen eingängigen Refrain noch als positiv zu bewerten. Ansonsten lässt das Album in seiner Gesamtheit den Biss und die düstere Grundstimmung des genialen Vorgängers missen. Macht unterm Strich immer noch ein verdammt gutes Album, welchem eine ganz eigene Coolness anhaftet. Fazit: „N.O.L.A.“ bleibt zwar unerreicht, aber dafür ist DOWN auch mit „II“ wieder mal eine einzigartige Scheibe gelungen, die ihnen so schnell keiner nachmacht.

13.05.2002
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