Down Below - Sinfony23
Review
Aus dem beschaulichen Rosslau kommt die Band DOWN BELOW. Und obwohl sie sich selbst als „einfach da…aus dem Nirgenwo“ bezeichnen, ist „Sinfony23“ nicht der erste Output der Gruppe. Der Ein oder Andere wird sich vielleicht noch an CRYPIC CARNEGE erinnern. Aus dieser Combo erwuchs das aktuelle Line-Up und trotz Künstlerpseudonymen gibt es durchaus Parallelen in Besetzung und Ausrichtung. Ausrichtung bedeutet in diesem Fall das gezielte Hinarbeiten auf kommerziellen Erfolg. Diesmal soll das Dark-Elektro-Pop-Publikum angesprochen werden und die Pop-Elemente des Albums werden sehr offensiv in Szene gesetzt. Seien es pompöse 80er Jahre Synths, Beats oder aber auf Hooklines ausgelegte Gesangslinien. Dies wird kombiniert mit verzerrten, aber wenig greifbaren Gitarrenharmonien. Was normalerweise eine Band ausmacht, tritt sehr in den Hintergrund und wird von der aufgesetzten Produktion überdeckt. Man möchte eben die Charts stürmen und das ist an fast jeder musikalischen Wendung auf diesem Album hörbar. Die Gesangslinien sind keinesfalls schlecht, sie setzen sich schon nach wenigen Durchläufen im Ohr fest. Leider wirken sie sehr plakativ im Kontext des Hintergrundgedudels und ich schäme mich fast schon, beim Abwaschen solche Hooks im Ohr zu haben. Als eher gelungen Song empfinde ich „Down Below“, da wirken allerdings die Lyrics wieder extrem plakativ. Ansonsten klingt die Nummer recht geschmackvoll und weniger offensiv. Außerdem hebt sich der letzte Titel durch eine atmosphärische Komposition angenehm aus einem Einheitsbrei aus Midtempo-Groovern hervor. Aber alles ist eben immer relativ und bei einer KATATONIA-Platte wären die eben genannten Hörempfehlungen auch nur belanglose Schnarchnummern. Ich, in meiner Rolle als Fr. Dr. Rock, würde meinen Patienten eher die Originale, also HIM, END OF GREEN oder eben auch KATATONIA, verordnen und „Sinfony23“ als Untersetzter für – zum Beispiel – eine Tasse Kaffee benutzen.
Down Below - Sinfony23
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic Metal / Mittelalter |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 46:53 |
Release | 2007-10-12 |
Label | Vertigo/Universal |