Doublemind - Doublemind

Review

Aus dem Pfälzerwald, nahe der Grenze zu Frankreich, kommen DOUBLEMIND, die nun in Eigenregie ihr selbstbetiteltes Debütalbum aufgenommen haben, das über die Myspace-Seite der Gruppe erhältlich ist. Darauf zu hören sind 12 Stücke, die zwar im alternativen Rock verwurzelt sind, allerdings wesentlich härter und komplexer tönen als die meisten anderen Vertreter dieser Stilrichtung. Viele Songstrukturen haben sogar eine hörbare Progressive-Schlagseite, wenngleich die Musiker sich in Sachen Virtuosität bei weitem nicht mit echten Prog-Größen messen können und dies vermutlich auch derzeit gar nicht anstreben.

Schlecht gemacht ist „Doublemind“ deswegen noch lange nicht. Der Opener „Road“ ist sogar ein formidabler Mitwipp-Hit geworden. Schade nur, dass da die anderen Stücke nicht ganz mithalten können und das Album mit fortschreitender Spieldauer immer mehr an Aussage- und Durchschlagskraft verliert. So drohen Doublemind gegen Ende immer stärker in die Belanglosigkeit abzudriften und nur noch nett vor sich hin zu spielen, ohne wirklich noch die potentielle Zuhörerschaft zu erreichen.

An ihrer musikalischen Ausdruckskraft muss die Truppe also noch arbeiten, gute und interessante Ansätze sind aber bereits zu erkennen. Für angenehme Abwechslung sorgen die teilweise spanischen Texte, wie sich auch in die Musik gelegentlich Einflüsse von der iberischen Halbinsel eingeschlichen haben. Woher diese Elemente stammen, bleibt zwar unklar, als wichtiges Alleinstellungsmerkmal sollten DOUBLEMIND sie aber in jedem Fall auch zukünftig weiter ausbauen und stärken.

Ein echtes Hit-Album ist „Doublemind“ unter dem Strich noch nicht geworden. Für ihren Einstand im Musik-Business geht es aber dennoch in Ordnung und zeigt das Potential, das in diesem Trio noch steckt. Lediglich mit dem arg gequält und kraftlos klingenden Gesang von Ralf Breiner tue ich mich derzeit noch extrem schwer. Hier sollte der Gitarrist noch hart an sich arbeiten oder sich gleich auf die Suche nach einem hauptamtlichen Frontmann begeben.

02.12.2010
Exit mobile version