Double Crush Syndrome - Death To Pop

Review

Galerie mit 14 Bildern: Double Crush Syndrome - Summer Breeze Open Air 2019

Andy Brings ist so etwas wie die Wildcard der deutschen Rock-Landschaft. Wo der junggebliebene Ruhrpott-Spross plötzlich auftaucht, kann man nie sicher wissen. Los ging es für ihn damals in den tiefsten 90ern bei SODOM, danach folgten parallel die Power-Metal-Band POWERGOD und die Glam-Punks THE TRACEELORDS. Heute sind DOUBLE CRUSH SYNDROME am Start und hatten diesen Sommer die fragwürdige Ehre, im ZDF-Fernsehgarten aufzuspielen.

Dass Andy selbst darin keinen Zackenbruch sieht, stellt der Sänger und Gitarrist unmissverständlich klar: „Wir sind nicht hier, um irgendeine Erwartungshaltung zu erfüllen oder Darreichungsformen zu entsprechen, die sich im Rock und Metal bewährt haben.“ Dass die Jungs auf der Bühne in Mainz ihre rockige Cover-Version von Andy Borgs „Die Drei Berühmten Worte“ darboten, unterstreicht diese Aussage.

DOUBLE CRUSH SYNDROME – „Wir halten uns nicht  für tolle Musiker.“

„Wir berufen uns nicht auf Led Zeppelin oder Black Sabbath und halten uns nicht für tolle Musiker“, führt Andy (Brings, nicht Borg) weiter aus. „Wir stehen zwar knietief im Punk und Metal, aber versuchen mit unseren eigenen Mitteln, den perfekten Popsong zu schreiben.“ Damit wären wir dann auch bei der Musik, die auf „Death To Pop“, dem zweiten Album von DOUBLE CRUSH SYNDROME, zu finden ist.

Tatsächlich klingt die Platte äußerst eingängig und radiotauglich. Dies kommt nicht von ungefähr, verbindet die Band in ihrer Musik doch sehr viele erfolgreiche Rock-Stile des 20. Jahrhunderts. Rockabilly- und Glam-Rock-Einflüsse sind zu erkennen, aber auch Elemente des deutschen Pop-Rocks der 90er, was nicht zuletzt an Andys manchmal doch recht hölzernen Akzents liegt.

„Death To Pop“ – Tod und Wiedergeburt

Der Titel des Albums, „Death To Pop“, erscheint gerade aufgrund der durchweg vorhandenen Eingängigkeit, als ironische Titelwahl. Lauscht man jedoch den Texten des gleichnamigen Songs, erkennt man, dass damit gemeint ist, den weichgespülten Pop unserer Tage wieder aufzumöbeln, damit das Radioprogramm nicht länger von aufgemotzter Fahrstuhlmusik verseucht ist.

So weit wird es mit DOUBLE CRUSH SYNDROME aber nicht kommen. Dazu ist die Band zu weit weg vom aktuellen Zeitgeist, was ja aber nichts Schlechtes ist. „Death To Pop“ enthält eingängige Songs, die man auf jeder Party spielen kann. Manchmal reicht es zwar nur für die Hintergrundbeschallung, aber dann lässt doch einmal ein schwungvoller Beat das Tanzbein zucken.

P.S. Die Band hat unglaubliches Glück, dass im Zeitalter der Streaming-Dienste nicht mehr so genau aufs Cover geschaut wird. Vor 20 Jahren hätte alleine das quietschbunte seelenlose Bildchen dafür gesorgt, dass die Platte schnell für 9,95 DM in der Krabbelkiste gelandet wäre.

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23.10.2019

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