Dorrn - Oversexed And Underfucked

Harte Riffs, Crossover, Metal und Rock, ein paar elektronische Spielereien, eine Sängerin mit Röhrstimme, zum mitsummen anmutende Nummern, oberflächliche und leicht nachvollziehbare Strukturen, kurz: Leichte Kost. GUANO APES lassen grüßen, wobei DORRN stimmlich ein wenig abwechslungsreicher zur Sache gehen.

Leider schwächelt das Album am mangelnden Selbstbewusstsein. Es gibt mittlerweile so viele Plagiate und Bands, die anderen Nachahmen, dass es stellenweise schon fast ermüdend ist, immer wieder nur einen lauen Aufguss alter Zutaten zu hören. Zugegeben, DORRN bemühen sich um Eigenständigkeit, jedoch gelingt ihnen dieses Vorhaben keineswegs, denn dazu ist ihre Musik viel zu oberflächlich. Sie trauen sich zu wenig. Auf „Oversexed And Underfucked“ gibt es Easy Listening und ein paar wenige Momente, die mitreißen und begeistern können. Der Rest ist nett, aber nicht mehr. Wobei ich diesen Eindruck schon fast schade finde, denn DORRN haben durchaus Potential. Die Musik klingt so bekannt, so üblich, so verbraucht, so tausend Mal gehört.
Herausragend ist die Stimme der schwer tätowierten Sängerin, die zwischen lieblich, aggressiv und tierisch wild pendelt. Langeweile gibt es diesbezüglich keine. Auch die Musik ist nicht langweilig; keineswegs. Sie ist nur nichts Besonderes. Zu wenig Gesicht, zu wenig Arsch.
Der Tiefpunkt des Albums ist auf jeden Fall „Bad Girl“, eine MADONNA-Cover-Version. Elektronisch mit Break Beats verwurstet klingt das Stück eher wie ein guter Wille, der aber bekanntlich nicht ausreicht.

Radiotauglicher Rock, bzw. Metal. Keine Ahnung, ob man das brauch. DORRN sollten auf jeden Fall mehr Selbstbewusstsein erlangen und sich eine eigene Note erarbeiten, ansonsten gehen sie im Wust der alltäglichen Veröffentlichungen gnadenlos unter.

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