Dorothy - Gifts From The Holy Ghost

Review

Soundcheck April 2022# 26

DOROTHY klingt namentlich im ersten Moment nach der Tochter von DORO. Das ist jedoch die komplett falsche Richtung. Hinter DOROTHY verbirgt sich die in Ungarn geborene Sängerin Dorothy Martin. Mittlerweile ist Martin in Los Angeles beheimatet und wandelt mit ihrer Band seit 2014 auf den Pfaden von zum Beispiel PATTI SMITH oder Retro-Rock-Bands wie BLUES PILLS und GRAVEYARD.  „Gifts From The Holy Ghost“ ist der dritte Longplayer in der bisherigen Diskografie von DOROTHY.

DOROTHY ist musikalisch weit entfernt von DORO

Fast genau vier Jahre nach „28 Days In The Valley“ ist es Zeit für neue Musik im klassischen Rock-Gewand. Die Story für „Gifts From The Holy Ghost“ entstand im Tourbus vor circa drei Jahren. Ein Gitarrentechniker von DOROTHY nahm eine Überdosis und überlebte den Drogenkonsum knapp. Musiker und Crew kämpften um das Leben des Technikers erfolgreich und diese Erfahrungen verarbeitete Martin lyrisch.

Der Opener heißt entsprechend “Beautiful Life”, rockige Saitenarbeit und die Röhre von Martin begrüßen die Hörerschaft mit einem Sound, der auf bekannten Hard-Rock-Pfaden wandelt, aber angenehm frisch daherkommt. Bluesig geht es mit „Big Guns” weiter, “Rest In Peace” eröffnet mit Donnergrollen. Martin drückt mit ihren Vocals dem bluesigen Rock-Track einen starken Stempel auf.

Hard Rock im LED-ZEPPELIN-Style liefert „Top Of The World“, wobei auch hier die Stimme von Martin das Unterschiedsmerkmal zu anderen Produktionen ist. „Hurricane” fällt im Vergleich zum Vorgänger etwas ab, gleiches gilt für die Rock-Ballade „Close To Me Always“.

Hatten wir schon Glam Rock? „Black Sheep” klingt anfänglich nach POISON oder MÖTLEY CRÜE, es wird eingängig inklusive Mitgröl-Refrain. Deutlich trockener mit weniger Zuckerguss kommt „Touched By Fire” aus den Boxen, der Refrain ist nach wie vor mitsingbar und rund. Mit melodischem Rock und „Made To Die” geht es in Richtung Scheibenende. Der Titeltrack „Gifts From the Holy Ghost“ verlässt den Mitsingpart, im Hard-Rock-Style der 70er und 80er Jahre endet der Longplayer.

„Gifts From The Holy Ghost“ lebt von den Vocals

Die Band DOROTHY lebt von den Vocals von Dorothy Martin. Der dritte Longplayer der Band hat seine Stärken im bluesig angehauchten 70er Jahre Rock. Der eingängige Part inklusive der Ballade „Close To Me Always“ fällt dagegen ab und kann nur bedingt überzeugen. Menschen, welche BLUES PILLS oder PATTI SMITH mögen und einem female dominierten Gesang aufgeschlossen gegenüberstehen, sollten dem neuen Longplayer von DOROTHY eine Chance geben.

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15.04.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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