Doro - Conqueress - Forever Strong And Proud

Soundcheck Oktober 23# 26

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Es gibt ein neues Album von DORO mit Namen „Conqueress – Forever Strong And Proud“. Nun geht ein Raunen durch die deutsche Metalszene. Muss das sein? Kann das Wacken-Maskottchen sich nicht ausschließlich auf die Gastauftritte bei dem Festival beschränken? DORO-Bashing ist und war schon immer ein beliebtes Hobby vieler Metalheads. Erstaunlich, dass bei der 40-Jahre Show in Wacken, inklusive sehr unangenehmer Wetterbedingungen, der Platz vor der Bühne proppenvoll war. Ist DORO doch noch interessant?

„Conqueress – Forever Strong And Proud“ – ein Album zum 40. Bühnenjubiläum

Mit dem Release von „Conqueress – Forever Strong And Proud“ feiert DORO ihr 40. Bühnenjubiläum in Düsseldorf. Wer jetzt ein Best-Of-Album erwartet, der sieht sich getäuscht. 20 Songs gibt es in der maximalen Ausprägung von „Conqueress – Forever Strong And Proud“ mit einer Laufzeit von fast 80 Minuten, je nach Version schwankt die Anzahl und Laufzeit.

Weitere Eckdaten sind Coverversionen von BONNIE TYLER, METALLICA oder JUDAS PRIEST, Duetts mit Rob Halford und Sammy Amara (BROILERS) und einen Titel in deutscher Sprache. Die Masse an Tracks wirft vor dem ersten Song bereits die Frage auf, ob DORO mit „Conqueress – Forever Strong And Proud“ Metalfans überfrachtet.

Der Anfang kann sich hören lassen: „Children Of The Dawn“ kommt episch um die Ecke und die gesangliche Unterstützung der Band peppt die Nummer auf. Bei „Fire In The Sky” erhalten die Vocals von DORO technische Unterstützung, der Zahn der Zeit macht auch vor der Grand Dame des Heavy Metal nicht halt. Das JUDAS-PRIEST-Cover „Living After Midnight”, dargeboten im Duett mit Rob Halford, sorgt für Stirnrunzeln. Klar kann DORO den Klassiker covern, allen voran mit Halford-Unterstützung. Aber warum steht der Song an dritter Stelle des neuen Studiowerks?

Duett mit Sammy Amara ist weder Rock noch Metal

Klischee-Musik gehört bei DORO dazu und wird zum Beispiel mit „All For You“, „Time For Justice“ oder „Lean Mean Rock Machine“ bedient, der Stampfer der Scheibe nennt sich „I Will Prevail“. Das Duett mit Sammy Amara bei „Bond Unending” ist weder Rock noch Metal und wirkt deplatziert, getoppt von der Schnulze „Fels In Der Brandung“. Die weiteren Songs („Love Breaks Chains“ oder „Drive Me Wild“) rutschen immer weiter ins Mittelmaß. Geht DORO und „Conqueress – Forever Strong And Proud“ mit längerer Laufzeit die Luft aus?

„Rise“ wäre als Abschluss nochmals ein starker metallischer Track mit Ohrwurmrefrain, aber nun kommt das große Problem: es stehen noch acht Lieder auf dem Zettel. Es gibt nochmals einen Schmachtfetzen („Best In Me“), zwei Cover („Total Eclipse Of The Heart“ mit Halford und „The Four Horsemen“) sowie durchschnittliches Material, welches sich zu „Love Breaks Chains“ oder „Drive Me Wild“ einreiht.

DORO zieht „Conqueress – Forever Strong And Proud“ unnötig in die Länge

Wer in den vergangenen Jahren DORO live erleben konnte, der wird sich bei den Sets über die vielen WARLOCK-Songs gefreut haben. DORO geht es wie vielen anderen Bands, welche große Erfolge vor Jahrzehnten feierten: neues Material wollen nur die Die-Hard-Fans hören. Für diesen Sachverhalt sorgt DORO zum Teil selbst. Die Scheibe hat einige gute Songs zu bieten, die gehen aber in der Masse von 20 Tracks unter.

In Zeiten, wo Streaming das Angebot auf der Stereoanlage in den eigenen vier Wänden ins Unermessliche hat gehen lassen, ist die Skip-Taste schnell zu Hand. DORO adressiert die 20 Songs an ihre Fanbase, welche sich mit entsprechender Hardware eindeckt, und schert sich nicht um Trends oder Spott. Der Mut für einen solchen Ansatz zeigt die Standhaftigkeit über mehr als vier Jahrzehnte und fordert Respekt für Dorothee Pesch. Verbessern würde „Conqueress – Forever Strong And Proud“ ein Aussieben und die Fokussierung auf acht bis zehn Tracks.

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