Dope Stars Inc. - Neuromance

Review

Womit soll man dieses Review bloß beginnen? Am besten mit allem gleichzeitig, denn was mit dem Debüt „Neuromance“ der DOPE STARS INC. auf die Musikwelt losgelassen wurde, ist einfach mal verdammt laut, leise, rockig, elektronisch, romantisch, industrial-lastig, stampfend, zuweilen sogar punkig, massig und vom Layout durchgestylt bis in die letzte Ecke. Durchgestylt selbst sind auch die vier Italiener, androgyner als Mr. Valo zu seinen besten Zeiten und für viele Mädels sicher etwas zum hinsehen.
Schon ohne Label im Rücken und nur mit eigener Promo brachte es die Band mit der EP „10.000 Watts Of Artificial Pleasures“ in der schwarzen Szene zu einem beachtlichen Bekanntheitsgrad. Mit „Neuromancer“ sind jetzt auch die Print-Magazine aufmerksam geworden: Orkus und Sonic Seducer haben die Italiener denn auch gleich zu ihren Newcomern des Monats auserkoren. Die Herren fallen einfach auf. Musikalisch und optisch. Da darf die CD-Verpackung nicht hinten anstehen – die limited Edition ist ein mehrfach aufklappbares DIN A5 Doppel-CD-Digipack mit Extras und einem Layout, das man sonst nur reichlich bekannten Bands zutraut. Aber Trisol hat hier bereits beim Debüt investiert! Wer über sämtliche Genre- und Szenegrenzen hinwegsehen kann, für den ist diese Veröffentlichung sicherlich eines der Highlights des Jahres. Hemmunglos wird hier kombiniert: Industrial, Gothic Rock/Metal, Future-Pop, EBM, ein kleines bisschen Punk – und irgendwie macht es Sinn, wie sie das ganze mixen. Mal innerhalb der Songs, mal erst mit Übergang zum nächsten Track. E-Gitarre meets Electro-Samples, Romantik trifft Härte und Schnelligkeit. Der Opener „10.000 Watts“ brettert einem anfangs gleich so richtig entgegen, auch „Infection 13“ im Anschluss schaltet nicht wirklich zurück, sondern rockt heftig elektronisch. Clubtauglich ist noch so manches mehr auf dieser CD. „Make A Star“ hingegen trumpft mit ruhigerem Sound und einem sehnsuchtsvollen Refrain auf. Irgendwie ist alles dabei, ohne dass die Songs nicht zusammen passen würden und einen undurchsichtigen Mix ergeben würden.
Wer noch nicht überzeugt ist, sollte sich dann die Bonus-CD zu Gemüte führen – der Preis für das Digipack ist übrigens nicht höher als bei jeder anderen Veröffentlichung auch. 18 Songs gibt es nun also extra. Mit dabei eine durchaus interessante Coverversion von HIMs „Right Here In My Arms“, und das LONDON AFTER MIDNIGHT-Cover „Kiss“ sowie jede Menge Remixes. Und die Liste der Namen, die die Dope Stars dafür gewinnen konnten, spricht für sich: FUNKER VOGT, PUNTO OMEGA, ATROCITY, MORTIIS, die DEATHSTARS und SIDERARTICA alle für dasselbe Projekt zu begeistern, heißt schon was.

Shopping

Dope Stars Inc. - Neuromancebei amazon21,99 €
01.11.2005

Shopping

Dope Stars Inc. - Neuromancebei amazon21,99 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37244 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

1 Kommentar zu Dope Stars Inc. - Neuromance

  1. Anonymous sagt:

    Auch wenn die vier aussehen wie Tunten, und ich bei einem überhaupt dachte es wäre eine Frau, so verstehen sie es durchaus interessante Musik zu machen.

    Metal/Rock und Elektro/Techno zu mischen ist immer eine sehr heikle Sache, da ein Mittelweg sehr schwierig ist. Wenn es aber gelingt, kann verdammt geile und preschende Musik dabei rauskommen.

    Leider gibt es mMn viel zu wenige Bands die diese beiden Richtungen kreuzen, und wenn dann ist die Mischung nie so 100 prozentig perfekt.
    Während z.B. Pain eher auf der metallischen Seite liegen, sind die Dope Stars meinem Empfinden nach doch eher elektronisch. Ein wenig zuviel vielleicht. Nichtsdestotrotz beinhaltet die Musik noch genug Gitarrenriffs, um treibend zu bleiben und zum Mitbangen einzuladen.

    Es gibt für mich allerdings leider auch Negativpunkte, weshalb es von mir "nur" 8 Punkte gibt. Zum einen beinhaltet die Scheibe zuviele langsame Songs und zum anderen verspricht der Beginn, was der Rest nicht ganz halten kann. Die ersten 30 Sekunden von 30k etc. sind echt verdammt geil, dann flacht der Song aber ab und leider passiert das auch bei einigen anderen Songs. Potential ist aber durchaus vorhanden und für ein Auftaktalbum ist es verdammt geil.

    8/10