Doomed - In My Own Abyss

Review

Ein Dreivierteljahr hat „The Ancient Path“ erst auf dem Buckel, da steht mit „In My Own Abyss“ bereits das Nachfolgealbum in den Startlöchern. Scheint so, als ob Pierre Laube (der Kopf und das einzige feste Bandmitglied von DOOMED) es eilig gehabt hätte. Oder er hat derzeit einfach jede Menge Ideen, die es aufzunehmen gilt – denn wenn „In My Own Abyss“ eins ist, dann abwechslungsreich. Natürlich innerhalb gewisser Grenzen, denn der Name DOOMED steht für düsteren, bisweilen beklemmenden Death-Doom der langsameren Sorte.

So kommt der Opener „Downward“ ohne Umschweife auf den Punkt: Schwere, düstere Gitarren, langsames Tempo, extremer Grunzgesang, depressive Stimmung – bevor Klargesang und Gitarrenleads eine trügerische Ruhe erzeugen. Überhaupt die Gitarren: Laube operiert häufig mit drei Gitarrenspuren, was vielfältige Möglichkeiten hinsichtlich der Stimmungen und des Ausdrucks lässt. Da gibt es neben einem schweren Gitarrenfundament viele Harmonygitarren, die eigentlich immer das Richtige spielen und das eine oder andere verstörende Element beitragen, wie beispielsweise in „Restless“ oder im zweiten Teil von „The Ancient Path“. „A Wall Of Your Thrones“ wiederum würde fast schon heroisch wirken – wenn nicht diese depressive Rifffolge wäre. Etwas aus dem Rahmen fällt durch den „richtigen“ Gesang das letzte Stück „?? ??, ????? ???????“ – wenngleich es wie ein russisches Klagelied klingt und Wehmut vermittelt.

Aber das passt natürlich trotzdem zu den anderen Stücken, die am Ende eine reichhaltige Palette an negativen Gefühlen und Stimmungen bieten. Was mich an „In My Own Abyss“ am meisten erstaunt, ist die Tatsache, wie vielschichtig es vergleichsweise ist. Dass Pierre Laube das Album im Alleingang eingespielt und programmiert hat, hört man nicht. Was übrigens auch am transparenten und druckvollen Sound liegt, der beispielsweise dem Schlagzeug seine Natürlichkeit lässt. Einzig beim vergleichsweise tonlosen Grunzgesang würde man sich manchmal etwas mehr Abwechslung wünschen, aber das ist nichts, was der Güte von „In My Own Abyss“ entgegen stehen würde. Starke sieben Punkte mit Tendenz nach oben.

29.01.2013

- Dreaming in Red -

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