DOOL - Visions Of Summerland (Live At Arminius Church Rotterdam)

Review

In einer Zeit, in der Live-Alben längst nicht mehr den Status von “Tokyo Tapes”, “Unleashed In The East”, “Alive” oder “Made In Japan” haben, hinterfragt man automatisch Sinn und Unsinn dieser Veröffentlichungen. In Zeiten der Pandemie gab es gar Live-Alben ohne Publikum, was das Medium wirklich ein wenig ad absurdum führte. Nach dem Erfolg des Jahrhundert-Albums “Summerland” ist ein Live-Album im Falle DOOL aber sicher eine legitime Angelegenheit. Zwar hat das niederländische Quintett erst zwei Alben draußen, doch könnte die Karriere der Band noch derartig steil nach oben gehen, dass “Visions Of Summerland” ein interessantes und wichtiges Zeitdokument darstellen wird.

DOOL und die Berechtigung von Live-Alben

“Visions Of Summerland” hat zudem alles, was ein gutes Live-Album braucht. Die Songs sind in roheren, lebendigen Versionen dargeboten, wobei DOOL spielerisch natürlich über alle Zweifel erhaben sind. Vor allem Sängerin Ryanne van Dorst blüht in den emotional aufbrausenden Kompositionen auf und legt ein Maximum an Emotionalität in ihrer Performance. Dazu passt, dass der Sound angenehm klar ist und viel Konzertatmosphäre verströmt. Die Akustik der Arminius-Kirche zu Rotterdam, in der die Aufnahmen entstanden, dürfte ihr Übriges beitragen. Bei zwei lupenreinen Zehn-Punkte-Alben ist die Setlist natürlich erste Sahne und umfasst Großartigkeiten wie “Wolf Moon”, “God Particle”, “In Her Darkest Hour” oder “Be Your Sins”. Einsteiger:innen sei zwar eher das grandiose “Summerland”-Album empfohlen, aber alle Fans dürfen sich über ein höchst unterhaltsames Lebenszeichen von DOOL freuen und mit Spannung das nächste reguläre Album erwarten.

19.11.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

Exit mobile version