Dominum - Hey Living People

Review

DOMINUM kamen mit ihrer Single „Patient Zero“ und zeitgleicher Bestätigung auf diversen großen Festivals quasi aus dem Nichts auf uns zu. Zudem wurde sich gleich ein Plattendeal bei Napalm Records gesichert, was ja auch nicht ohne ist. Da können hinter der Band keine Unbekannten stecken und tatsächlich ist Bandkopf, Sänger und Hauptsongwriter Felix Heldt hauptsächlich hinter den Kulissen als Produzent von VISIONS OF ATLANTIS oder FEUERSCHWANZ tätig. Nun wagt er den Sprung vor die Bühne und inszeniert sich bei seiner Band als Frontmann Dr. Dead. Musikalisch ist die Marschrichtung lockerer Power Metal, textlich geht es um Untote und anderes Gefaule.

DOMINUM – Die nächste Hit-Band?

Was erst einmal nach Reißbrett klingt, ergibt auf den zweiten Blick durchaus Sinn. Warum sollte ein Songwriter und Produzent nicht irgendwann auch den Drang verspüren, Musik für sich selbst statt für andere zu schreiben. Ein ausgereiftes Konzept und diverse Kontakte zu anderen Kollegen im Geschäft sorgen für von Beginn an professionelles Auftreten. So wurde das Debüt „Hey Living People“ bei Jacob Hansen aufgenommen, abgemischt und gemastert. Und die Musik?

Die ist eingängig und hauptsächlich im europäisch geprägten, melodischen Power Metal mit Fokus auf flotte Mitsingrefrains zuhause. Die vier Singles der Scheibe sind samt dem Titeltrack zu Beginn des Albums platziert, sodass jeder möglichst schnell kapiert, dass DOMINUM hier sind, um zu bleiben. Alle diese Songs haben auf ihre eigene Art und Weise Mitsingpotential und werden sicherlich bei den zahlreich gebuchten Touren und Festivals nicht in der Setlist fehlen.

Die zweite Hälfte des Albums hat dann noch Songs wie das getragene, leicht ironische „We All Taste The Same“ zu bieten. Zudem wird der 80s-Hit „You Spin Me Round (Like A Record)“ von DEAD OR ALIVE in ein Metal-Korsett gesteckt, das erstaunlich gut funktioniert und die katermüden Kadaver auf den Sommerfestivals mit Sicherheit in Stimmung versetzen wird. Das letzte Trio „Better Shoot Yourself“, „Half Alive“ und „The Chosen Ones“ bietet dann nicht mehr viel Neues, fällt aber auch nicht negativ auf.

„Hey Living People“ ist kurzweilig anzuhören

Das Rad neu erfunden haben DOMINUM weder mit Genre, noch mit Konzept, dennoch lässt sich „Hey Living People“ über weite Strecken angenehm hören und insbesondere die erste Albumhälfte plus der Coversong sind wirklich gut gelungen. Es bleibt spannend, ob sich die Untotentruppe um Dr. Dead im Metalkosmos etablieren kann.

22.12.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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