Metal meets Elektro, synthetische Klänge treffen auf harte Gitarren – eine interessante Verbindung, die jedoch alles andere als neu ist und Puristen der jeweiligen Stile nicht immer behagt. Mit ihrem neuen Album „Life has ended here“ schlagen Dominion III eine neues Kapitel in der Reihe Metal meets Elektro & Industrial auf und präsentieren auf (nur) 7 Tracks wie sie es selbst nennen „Apocalyptic Electronic Music“. Gründer Tharen (Dargaard, Amestigon, Abigor) wollte schon mit dem Dominion III-Debut „The hand and the sword“ einen neuen Musikstil entwickeln, zwei Jahre später kann man nun die Weiterentwicklung dieses Strebens nach innovativen Klängen bewundern. Unterstützt wird Tharen erneut von Elisabeth Toriser (Dargaard) sowie der Gitarrenarbeit von Jörg Lanz (Amestigon), der zu „Life has ended here“ diesmal deutlich mehr beitragen hat, als dies noch beim Erstlingswerk der Fall war. Trotz seiner Gitarrenkünste orientiert sich der Opener „A dead heart in a dead world“ dann zunächst eindeutig in Richtung Elektro/Industrial und lebt vor allem durch das Zusammenspiel der düsteren und aggressiven männlichen sowie sanften weiblichen Vocals. Der folgende Titeltrack ist anschließend ein eher ruhiger und tragender Dark Wave-Song mit lamentierenden Heavenly-Voices und zurückhaltendem Sprechgesang – mein persönlicher Favorit des Albums, der abgelöst wird vom atmospährischen und durch deutlich verstärkten Gitarreneinsatz gekennzeichneten „The priests of emptiness“. Vor allem Elektrofans kommen bei „Conductors of life“ auf ihre Kosten – ein clubtauglicher Elektrotrack mit klaren Vocals, der zwar nett anzuhören ist, im Vergleich zu Songs etablierter Elektro-Bands allerdings nicht mehr als Lückenfüllerqualität besitzt und in dieser Form alles andere als innovativ ist. „Code red“ schließlich ist ein fast 6-minütiges Instrumental, bei dem einem die sich ständig wiederholenden sirenenartigen Klänge dann doch recht gewaltig auf die Nerven gehen können, sowie das abschließende „Coming winter“, das dann wieder eher die Metal-Fraktion ansprechen dürfte. So fällt mein Fazit aus der Sicht des Elektrolagers dann doch eher durchwachsen aus, da es in der Elektro- & Industrialszene schlicht und ergreifend besseres gibt. Auch dürften die Vocals von Tharen nicht jeden Elektro-Anhänger ansprechen und die Zielgruppe von Dominion III doch eher im Umfeld von Daargaard und Co liegen. Wie diese allerdings zur Musik von Dominion III stehen könnten, entzieht sich leider meiner musikalischen Empathiefähigkeit …
Ich glaub euch nicht, daß die nur 5 Pkt. verdient hat. Sag ich jetzt mal eonfach so ganz unbedarft vom grünen Tisch. Prophylaktisch gebe ich mal ’ne 8. Ich spüre den "Spirit" irgendwie schon beim lesen des Reviews… :o)