Dominici - O3 A Trilogy – Part 3

Review

Dass bei sämtlichen Promoinformationen die Butter etwas zu dick aufs Brot geschmiert wird, bin ich als Redakteur mittlerweile bereits gewohnt und habe gegen die typisch übertriebenen Standardfloskeln ein dickes Fell entwickelt. In welchen Tönen man jedoch die Hauptband von Charlie Dominici lobpreist – übrigens ist mir das schon beim Vorgängeralbum aufgefallen – ist wirklich nicht mehr feierlich. Über zwei klein gedruckte Seiten erstreckt sich das utopische Gesülze über Texthintergründe, unmenschliche Zeitaufwendungen und scheingeniale Meisterwerke. Die Musik von DOMINICI mag zwar keineswegs schlecht sein, aber dennoch ziehe ich es vor, mir meine Meinung selbst zu bilden, und das mit Hilfe der Platte und nicht auf Basis unglaubwürdiger Labelgebete.

Soviel dazu – nun aber zu der als Monsterwerk angepriesenen Scheibe, um die es hier eigentlich gehen soll. War der erste Teil der Trilogie noch ein reines Akustikwerk, steht hier – wie schon beim zweiten Mal – ein festes Line-Up zur Verfügung, deren Auswüchse schließlich in teils vertracktem, teils geradlinigem Progressive Metal a la DREAM THEATER kanalisieren. Doch dort liegt auch hier wieder das Problem, so scheint es mir viel zu oft so, DOMINICI hechle der alten Band des Hauptakteurs krampfhaft hinterher, was folglich darin endet, dass nur schwer eine eigene Bandnote auszumachen ist – und das ist bei dem heutigen Sumpf an Progressive-Bands ein schmerzhafter Schuss ins eigene Knie.

Viele Truppen haben klar bewiesen, dass man auch ohne das Rad neu zu erfinden sehr überzeugende musikalische Argumente liefern kann. Allerdings fällt auch das DOMINICI hörbar schwer. Der Großteil der Songs tänzelt unglücklich um den heißen Brei herum und verfehlt zumeist den Moment, indem es an der Zeit gewesen wäre, einen Höhepunkt aufzubauen. So bleibt bis auf ein paar Riffs und dem ein oder anderen guten Arrangement nicht allzu viel hängen.

Dass aber auch auf dieser Wiese Gras wächst, zeigt zunächst die gelungene Ballade “So Help Me God“. Den wahrhaftigen Paukenschlag behält sich DOMINICI jedoch bis zum Schluss der Trilogie in der Hinterhand. Das abschließende Stück “Genesis“ lässt zum ersten Mal das spüren, was dem lieben Redakteur durch die Promoinformation erst schmackhaft gemacht wurde. Der letzte Song ist ein wunderbares Stück Progressive Metal, und zwar fürs Lehrbuch. Hier passt wirklich alles perfekt aufeinander – die Komposition ist schwer zu umfassen, klingt aber trotzdem eingängig und sehr gut haltbar.

Insgesamt ist auch der dritte Teil ein ordentliches Progressive Metal-Album geworden, das für meinen Geschmack sogar minimal besser als der Vorgänger daherkommt. Nichtsdestotrotz macht allein der Name Charlie Dominici, gepaart mit dessen offensichtlich überdimensionalen Ansprüchen, noch lange kein Meisterwerk.

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11.04.2008

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