Gleich nach dem Auftakt „Overture Mortale“ steigen die Italiener DOMINE so richtig ein. Die epischen Powermetaller aus dem Süden haben mit „Emperor of the black runes“ ihr neues Album am Start. Die seit 1983 bestehende Band hatte schon mit dem Vorgängeralbum „Stormbringer Ruler – The Legend of the Power Supreme“ auf sich aufmerksam gemacht. Diese Linie hat sie auf ihrem neuen Werk konsequent fortgesetzt. DOMINE wandeln auf den Pfaden von Bands wie HAMMERFALL oder RUNNING WILD, mit einer dazu gehörenden unverkennbaren eigenen Note. Pompös und aggressiv, hastig schnell und vor allem sehr dramatisch wirken die Songs auf den Hörer. Morby, neben LABYRINTH-Frontmann offensichtlich einer der besten Sänger der italienischen Powermetalszene hat den Dreh raus, knapp an der Hörgrenze sich befindendes Eunuchengeheule mit den progressiven Gesangskünsten eines professionellen Opernsängers zu verknüpfen und weist zudem in vielen vorhandenen Passagen leichte Ähnlichkeiten zum Frontmann von QUEENSRYCHE auf. In der Frage nach der nötigen Abwechslung finden DOMINE ein gesundes Mittelmaß zwischen langsamen und schnellen Songs. Sie ziehen mit grandiosen Melodien in den Krieg, Panzerdrummer Stefano Bonini schießt genau und man erkennt zu schnell, dass sich hinter DOMINE gestandene Musiker verstecken. Diese Band hat in ihrem Sektor die Aufmerksamkeit aller Powermetalfans wohl verdient, schon alleine deshalb, weil DOMINE in der vorherrschenden Powermetalschwemme mit auf der höchsten Welle surfen. „Emperor of the black runes“ bestätigt diese Aussage umso mehr. Scheint fast so, dass eingefleischte Powermetalfans an diesem Album nicht vorbeikommen werden.
Hier haben wir in jedem Fall ein sehr symphatisches Power Metal Album, mit einem atmosphärischem Cover, das mir gut gefällt. Die Musik ist sehr sehr ordentlich, sehr gut anzuhören und ansich mag man gar nichts kritisieren, aber leider haben Domine diesen Musikstil nicht erfunden und sich auch nicht gerade die Mühe gemacht, auch nur ansatzweise etwas Neues zu erschaffen. So klingt das Ganze so bekannt, als hätte man das Album schon einige Jahre im CD-Schrank stehen. Und ich bin nicht gerade der Hardcore Power Metal Fan. Außerdem wünsche ich mir auch hier etwas mehr schwellgerischen Pathos, da fehlen den Musikern wohl noch einige melancholische Augenblicke im Leben, um das adäquat umzusetzen. Insgesamt aber fette 8 Punkte und wenn man sich die entsprechende Atmosphäre selbst schafft (Vollmond, mit dem Auto durch die Wälder), dann tendiert das Album sogar gegen 9 Punkte. Großer Pluspunkt: Ein so anspruchsvolles Power Metal Album findet man selten ! Und der Songs The Sun Of The New Season ist ein absoluter Knaller !