Vielleicht ist es ja als Referenz an RAMMSTEIN zu verstehen, dass sie sich germanisch harsch DOMINANZ nennen und nicht Dominance oder Dominans, wie es im Englischen beziehungsweise Norwegischen hieße. Der Vierer aus Bergen, Norwegen spielt schließlich Extreme Metal mit Industrialeinflüssen, und da gehört ganz analog zum Rhythmus der Maschinen ein wenig textliche Zackigkeit mit dazu.
Extreme Metal also, Industrialeinflüsse, vielleicht eine Prise neue teutonische Härrrte. Dabei kommen DOMINANZ eher aus der Black-Metal-Ecke: Gitarrist Jørn-Inge Tunsberg spielt ebenfalls bei HADES (ALMIGHTY) und Schlagzeuger Frode Gaustad bediente einst bei THY GRIEF die Stöckchen. Und diese Herkunft hört man der Band auf ihrem nun vorliegenden zweiten Album „Noxious“ unbedingt an. Auf den enthaltenen neun Stücken fahren DOMINANZ mehr als einmal schwarzmetallische Riffs und frostigen Gesang auf. Die Keyboards spielen eher eine untergeordnete Rolle, wenngleich einige Passagen auch in die Symphonic-Black-Metal-Ecke gehen.
Das Schöne daran: Der Black-Metal-Anteil auf „Noxious“ geht völlig in Ordnung. Das ist für die Band bekanntes Terrain, und das hört man. Die Einschränkung kommt aber umgehend: DOMINANZ wollen ja kein Black Metal sein, sondern weitergefasst Extreme Metal – da gibt es also hier mal Samples und dezenten Klargesang, dort einen monotonen Rhythmus. Alles in allem nicht schlimm, aber gerade durch diese Zutaten verliert das Album an Vehemenz. Es fehlt halt der finale Arschtritt. Vielleicht liegt es auch an der Produktion, die noch ein wenig Wumms vertragen hätte – wenn schon, denn schon. Dadurch geht ein wenig unter, dass das Album durchgehend gelungene Tracks enthält.
„Noxious“ ist somit ein Album, an dem sich die Geister scheiden werden: Wer nicht unbedingt Extreme mitkaufen möchte, wird mit einem runden und gefälligen Album bedient. Wer hingegen das angepriesene Etikett Extreme Metal wörtlich nimmt, sieht sich mit einem handzahmen Album konfrontiert, das um neue Klangerlebnisse einen weiten Bogen macht. Macht für meinen Geschmack knappe sieben Punkte für die Songs.
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