Berserk ist ein japanischer Fantasy-Manga, der seit dem Jahr 1989 existiert und auch nach dem Tod des Schöpfers Kentarō Miura weitergeführt wird. In der mittelalterlich wirkenden Fantasy-Welt existiert eine vermeintlich uneinnehmbare Festung: DOLDREY. Den gleichen Namen hat sich eine junge Band aus Singapur gegeben, die dieser Tage über Pulverised Records ihr erstes vollständiges Album namens „Celestial Deconstruction“ veröffentlicht. Und ja, die Platte ist ein Sommeralbum für Totengräber geworden und sollte jeden hellhörig werden lassen, der etwas auf die rotzige Schnittmenge zwischen Hardcore, Punk, Death Metal und Crustcore gibt.
„Celestial Deconstruction“ ist ein Sommeralbum für Totengräber
Die Gitarren des namentlich nicht bekannten Vierers klingen so gar nicht nach Fernost, sondern sägen forsch und treibend in schwedischer Manier. Die Arrangements haben hingegen, abgesehen von wenigen Riffs, weniger mit Todesblei am Hut, denn mit einem räudigen Bastard aus Crust und Punk. Die tanzbaren D-Beat-Stücke erinnern ein wenig an DISFEAR, auch wenn das asiatische Pendant zu Tomas Lindberg etwas weniger kehlig klingt, dafür aber offensichtlich noch frischer dem letzten Sarg oder der letzten Leichengrube entstiegen. Die Vorbilder scheinen dennoch deutlich hindurch.
Über das komplette Album hinweg pendeln DOLDREY zwischen flotten Stücken mit stärkerem Punk-Anteil wie dem Opener „Blood Of The Serpent“ oder „Age Of Extinction“ sowie präsenteren Groove-Parts wie im Titeltrack oder dem abschließenden „Fall Of Doldrey“. Damit wäre die ganze Palette potentieller Abwechslung auf „Celestial Deconstruction“ im Prinzip auch schon abgedeckt, auch wenn sich die Kombo etwa bei „War“ an einem kurzen Blastbeatgewitter versucht, bevor man wieder in gewohnte Strukturen übergeht.
D-Beat und Groove
Der Vorwurf, mit „Celestial Deconstruction“ ein weitgehend homogenes Album, ohne die großen Höhepunkte und bar jedweder Vielschichtigkeit abgeliefert zu haben, müssen sich DOLDREY sicherlich gefallen lassen, aber – ohne Frage – die Jungs machen einfach verdammt viel Spaß. Sobald sich dieses Tier mit seinem tiefwummernden Grundtenor in die eigenen Gehörgänge schmiegt, wippen die Extremitäten automatisch mit, und das auch nach mehrfachen Durchläufen.
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