Dol Theeta - The Universe Expands

Review

Neben DOL AMMAD ist DOL THEETA das Zweitprojekt des griechischen Komponisten und Musikers Thanasis Lightbridge. Auf DOL THEETAs Erstling „The Universe Expands“ vermischt Lightbridge nach eigenen Angaben elektronische Musik mit Gothic und New Wave. Das kann man sicherlich so stehen lassen. Als Einfluss wird unter anderem Jean-Michel Jarre angegeben. Auch dem möchte ich nicht wiedersprechen. Wenn ich mich an so manche Jarre-Werke zurückerinnere, ist DOL THEETA eine moderne und etwas härtere Fortführung dieser Elektronik-Musik.

Lightbridge zeichnet neben Songwriting und Produktion für Synthesizer und Drums verantworlich. Den Gesang übernimmt die klassisch ausgebildete Kortessa und als Gitarrist agiert Dirn. Anfangs mag diese Vermischung total unterschiedlicher Einflüsse noch zu begeistern verstehen, doch auf Dauer fehlt es eindeutig an Abwechslung. Sowohl die Samples wie auch der fortwährend hohe Gesang ermüden das Ohr bald. Dabei hat Kortessa sicherlich keine schlechte Stimme, nur scheint mir diese elektronische Ausrichtung nicht der optimale Hintergrund für ihr prägnantes Organ.
Die Musik kann man als psychedelic und sehr sphärisch bezeichnen. Sogar ein Begriff wie avantgardistisch kommt mir in den Sinn. Lightbridge selbst wirft die Bezeichnung Electronic Art Metal in die Runde – so, wie er auch sein Label nennt. Bei diesem Sound übernimmt DOL THEETA möglicherweise eine Vorreiterrolle. Die Synthies und der Gesang dominieren völlig, die Gitarre ist ein nettes Beiwerk, das gelegentlich einige kräftigere Klänge ins Spiel bringt. Einen Bass scheint es wirklich nicht zu geben. Zumindest habe ich keinen vernommen. Das Schlagzeug erledigt seinen Job als Rhythmusbasis und scheint tatsächlich nicht aus der Konserve zu kommen.

Von den Stücken welche hervorzuheben ist schwierig, da sie sich zum Teil nur in Kleinigkeiten unterscheiden. Die etwas kräftigere Marschrichtung gefällt mir bei „Silver Air“, „Nighttime“ hat schön atmosphärische Phasen und auch „Something Called Tommorrow“, bei dem Kortessa männliche Gesangsverstärkung (vermutlich von Lightbridge) bekommt, zeichnet sich durch die Stimmung aus. Andere Tracks leiten meinen Zeigefinger dagegen direkt zur Skip-Taste. Meistens diejenigen mit etwas uninspiriert aneinandergereihten Samples.

„The Universe Expands“ spricht sicherlich hauptsächlich die Freunde elektronischer Musik an. Ob der Genreanteil Metal bei diesem Sound seine Berechtigung hat, wage ich mal zu bezweifeln. Die Musik ist kontrovers und wird polarisieren. Man wird sie hassen oder lieben. Ein Mittelding ist kaum vorstellbar. Interessierte können auf www.myspace.com/doltheeta in Ausschnitte reinhören.

27.01.2009
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