Dokken - Under Lock And Key

Review

Nachdem DOKKEN mit „Tooth And Nail“ nicht nur künstlerisch zu sich gefunden, sondern auch die Erwartungen der Plattenfirma erfüllt haben, geht es für die Band steil nach oben. Der nächste Schritt dabei ist 1985 „Under Lock And Key“.

DOKKEN kanalisieren ihre Energie

Dass DOKKEN wissen, wie man ein Album eröffnet, haben sie schon auf den ersten beiden Platten unter Beweis gestellt. Auch der „Under Lock And Key“-Opener „Unchain The Night“ stellt ein augenblickliches Highlight dar. George Lynch ist immer noch eine Riffmaschine ohne Gleichen. Auf der anderen Seite intoniert Don Dokken hier den wohl eindrucksvollsten Refrains seines Lebens. Ernsthaft, der Refrain von „Unchain The Night“ geht durch Mark und Bein, so emotional und kraftvoll geht der Frontmann zur Sache. Danach gibt es für DOKKEN kein Halten mehr. Befeuert vom Erfolg ihrer zweiten Platten, setzt die Band alles daran, zu beweisen, dass sie keine Eintagsfliege ist. Aufgrund der ungemeinen Hitdichte auf „Under Lock And Key“, gelingt ihnen das spielend leicht. Für die Charts gibt es den Schmalz-Rocker „In My Dreams“, der harte Metaller hingegen erfreut sich am Dampfhammer „Lightnin‘ Strikes Again“ oder dem stilvollen „The Hunter“.

„Under Lock And Key“ ist Gold wert

Den Produzentenstuhl übernimmt diesmal von Anfang an Michael Wagener, der Haus-und-Hof-Produzent von ACCEPT. Musikalisch greift er kaum ein, dafür muss er sich aber als Bandpsychologe betätigen. Die Spannungen zwischen Don Dokken und George Lynch sind seit den Aufnahmen zu „Tooth And Nail“ immer größer geworden. Deshalb wird „Under Lock And Key“ in zwei verschiedenen Tonstudios aufgenommen. In dem einen arbeitet Lynch, in dem anderen Don Dokken. Ein Problem sieht Wagener dabei nicht. Stattdessen hat er das Gefühl, die Spannungen würden sich positiv auf die Kreativität der beiden auswirken. Immerhin möchte insbesondere Lynch stets beweisen, wie wichtig er für die Band ist. Wageners Einschätzung der Lage bestätigt sich auch in den Verkaufszahlen. Wie schon der Vorgänger, fährt „Under Lock And Key“ nach kurzer Zeit Goldstatus ein. 1987 kommt noch eine Platinauszeichnung für eine Millionen verkaufte Einheiten dazu.

Unter der Führung von Michael Wagener können DOKKEN ihre internen Spannungen besser in Kreative Energie umsetzten als je zuvor. „Under Lock And Key“ bündelt alle Stärken der Band und wirft eine Reihe erfolgreicher Singles ab. DOKKEN scheinen unaufhaltsam zu sein.

24.01.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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