Dokken - Broken Bones
Review
DOKKEN gehörten in den 80ern zu den populärsten Hardrock-Bands der USA, bevor sie nach ihrem eher durchwachsenen 87er Album „Back For The Attack“ zum ersten Mal das Handtuch warfen. Nach der erfolgten Reunion gestaltete sich die Suche nach Aufmerksamkeit wie erwartet schwierig, weshalb Sänger und Bandkopf Don Dokken mittlerweile wieder ans Aufhören denkt. Mit auf den Weg gibt er uns mit „Broken Bones“ ein Album, das zwar hochgradig altmodisch klingt und die Frische der Hochphase um 1985 nicht mehr aufbieten kann, das aber dennoch eine Reihe ansprechender Songs enthält – wenn man mit klassichem und wenig spektakulärem Hardrock etwas anfangen kann.
Hauptproblem der Scheibe ist wohl Dons Stimme, die in all den Jahren doch eine Menge Durchschlagskraft eingebüst hat und nicht mehr sonderlich viel Rock ’n‘ Roll-Energie ausstrahlt. Die Gitarrenarbeit (Jon Levin) geht allerdings in Ordnung und kann so wohl in den Soloparts wie auch mit dem trocken produzierten Groove punkten. Bei Songs wie dem Opener „Empire“ oder „Blind“ ist immerhin zu erahnen, was für eine Vorzeigeband DOKKEN einst waren, den Vergleich mit den wirklich relevanten Veröffentlichungen der Band kann aber kein Song wirklich standhalten. Immer wieder ist es das Gitarrenspiel, dass „Broken Bones“ ein wenig vor der Belanglosigkeit rettet und das den Nummern den Antrieb verleiht. Für Abwechslung sorgen die balladesken Elemente, mit denen die Band nicht gerade sparsam umgeht, bei „Burning Tears“, und „Today“ fahren DOKKEN auch hintereinander platziert eher die ruhige Linie. Das ist allerdings insofern gerechtfertigt, als dass die Band offenbar um ihre Stärken weiß und sich nicht um aufgesetztes 80er-Pathos bemüht. Ein bisschen wie EUROPE, wenn auch ohne deren krassen stilistischen Bruch.
„Broken Bones“ ist also ein gutes, aber nicht überragendes Werk, dass die Fans zufriedenstellen dürfte, DOKKEN aber keineswegs bei der Horde nachwachsender Generationen ins Bewusstsein rücken wird.