Doedsvangr - Serpent Ov Old

Review

Zur Feststellung, dass es sich bei DOEDSVANGR nicht um einen beliebigen Newcomer handelt, sondern um eine Band, deren Mitglieder in der Summe auf viele Jahrzehnte Black Metal Erfahrung zurückblicken können, wird nicht erst durch das überfliegen der Member-Liste klar. Aber schon die hat es in sich: Neben Doedsadmiral, der sonst bei NORDJEVEL seine Stimmbänder strapaziert, finden sich Shatraug von HORNA und BST von THE ORDER OF APOLLYON und AOSOTH an Gitarre und Bass. Der Drummer Anti-Christian spielte bereits bei Bands wie TSJUDER, ISVIND und war auch auf der aktuellen NATTVERD zu hören.

Serpent Ov Old – böse, okkult und aggressiv

All dieses versammelte Know-How hört man auch sofort dem Zweitling „Serpent Ov Old“ an und man merkt auch schnell, dass alle hier beteiligten Musiker sehr passioniert vorgehen. Über die gesamte Spiellänge schafft es die Scheibe, eine unglaublich erdrückende, böse Atmosphäre zu erschaffen, ohne dabei auf Abwechslung und Dynamik zu verzichten.

Direkt der Opener „Serpent Ov Old“ zeigt das Level an, auf welchem hier operiert wird: ein direkt rasender Einstieg ohne Intro-Klimbim, fieses, eher tiefes Gekeife, drückendes Double-Bass und Blastbeat-Gewitter, welches sich nur im mittleren Part etwas entspannt, ohne aber die Grundstimmung zu verlassen. „As the Rivers Bleed Their Blessings“ ist dagegen eher eine Midtempo-Walze, welche teilweise an eine richtig gelungene, modernere, Version von SAMAEL zu „Ceremony of O̲pposites„-Zeiten erinnert, wobei auch Einflüsse von MAYHEM oder MARDUK vernehmbar sind. Ganz ähnlich geht es in „White Finger“, „Black Dragon Phoenix“ oder „Poisonous Tides“ zu, welche durchgehend gelungene Schwarzmetall Walzen darstellen.

Die treibenderen Tracks, wie zum Beispiel das rockige „Flagelist“, das melodisch, schnelle „Imperialis“ oder das fast schon hymnische „The Salt Marsh“ lockern den niedergewalzten Boden immer wieder etwas auf, ändern aber nichts an der herrlich bösen Atmosphäre.

Doedsvangr – Eindrucksvoll und viel Potential

Am Ende bleibt eine absolut gelungene Black-Metal-Platte, welche unterschiedliche europäische Einflüsse miteinander vermengt und so sicher viele Hörer abholen kann. Wer Bedarf an wuchtig-intensiven, tiefbösen Schwarzmetall hat, sollte hier einmal eintauchen.

13.01.2022
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