War ich mir doch so sicher, das Korova die extremste und chaotischste Band des Universums ist!! Doch einen Blick auf die Fotos des neuen Dødheimsgard Albums geworfen, und ich beginne an meiner Theorie zu zweifeln. Was die einst lupenreine Black metal Band mit blau-gelbem Corpsepaint auf sich hat, ist sehr fraglich. Doch sobald die ersten Töne der Norwegischen Kultgruppe durch meine Lautsprecher erklingen, erstarre ich. Eine Wahnsinns-Symphonie des Grauens erschüttert die Wände. Kompromißloser Klassik-Black Metal, der sich nach 40 Sekunden in einen Industrial/Electronica Beat verwandelt… Und so beginnt das Chaos. Elemente von dem Vorgänger-Album Satanic Art sind stellenweise zu finden, aber im Großen und Ganzen ist 666 International ein sehr experimentelles Avantgarde Metal album. Dødheimsgard verstehen es wie keine andere Band, Electronica-Elemente zu integrieren, zu gleicher Zeit den Black Metal- Feel aber nicht zu verlieren. Vor allem ist hier das Wort divers angebracht, um dieses 66:06 Minuten lange Meisterstück zu beschreiben. Death Metal, Black Metal, Industrial, Ambient, Drum&Bass und sogar Klassik-Piano werden hier im Topf des Inferno vermischt. Das Resultat: Das verrückteste Album seit Korova’s Dead like an Angel. Bei Songs wie Shiva-Interfere und Completion ist fast jeder Genre des Extremen vorhanden. Dødheimsgard sind eine sehr mutige Band, denn ich bin mir nicht sicher, wie die Reaktionen auf dieses Album ausfallen werden. Sicherlich schlägt 666 International auch für das Label Moonfog (u.a Darkthrone, Satyricon) einen neuen Pfad ein. Wie dem auch sei, dieses Album ist ein definitives Muß fuer alle, die keine Angst vor Electronica haben. Ist doch wurscht, daß die Band aud den Fotos wie *ahem* Kiss aus Amazonien aussieht!! Na, wer traut sich jetzt noch?
Offenbar waren Rechtschreibung und so ein Gedöns damals bei metal.de noch keine Grundvoraussetzung.