Solide. Das ist das Wort, das mir zusammenfassend zu „Dødssanger“, dem Debut DJEVELs einfällt. Der Bandname – dessen nahe liegende Übersetzung ‚Teufel‘ ist – deutet bereits an, was Phase ist: Norsecore.Tatsächlich handelt es sich bei DJEVEL um eine norwegische Allstar-Band, deren kreativer Kopf Trond Ciekals (ex-LJÅ) ist. Dieser hat mit den Erlend Hjelvik (KVELERTAK) am Mikrophon und Mannevond (KOLDBRANN, URGEHAL, ENDSTILLE) am Bass keine Unbekannten um sich geschart – was man vom Schlagzeuger nicht behaupten kann, der weder in den Informationen von Aftermath noch in der Encyclopedia Metallum auftaucht.
Folgerichtig handelt es sich bei den acht auf „Dødssanger“ enthaltenen Songs (von denen zwei eher Intro-/Interludium-Charakter besitzen) um leicht melodischen Black Metal, wie er Mitte der Neunziger in Norwegen zelebriert, im Rest Skandinaviens ehrfürchtig zur Inspiration genutzt und in Mitteleuropa eher schlecht als recht nachgeahmt wurde. Ich persönlich entdecke einige Parallelen zu SATYRICONs „The Shadowthrone“, gar einige Anleihen an dessen Nachfolger „Nemesis Divina“ – doch freilich erreichen DJEVEL siebzehn bzw. fünfzehn Jahre später keineswegs den Status der Herren Wongraven und Haraldstad.
Aber solide sind sie. Die Leadgitarren sind schick melodisch, Rhythmusgitarre und Bass liefern ein ordentliches harmonisches Fundament, das Schlagzeug hat den nötigen Drive. Zusammen mit der charmanten und im positiven Sinne bescheidenen Produktion erzeugen DJEVEL eine durchaus nostalisch anmutende Atmosphäre. Diese ist jedoch fast nie wirklich mitreißend – lediglich das Schlussriff von „Mørkefødt“ erzeugt bei mir Gänsehaut. Das gibt dann auch den Ausschlag zu Gunsten der 6 – wer von melodischem, Keyboard-freien, typisch norwegischen Black Metal nicht genug bekommen kann, sollte zugreifen, alle anderen bleiben wohl besser bei den Weg weisenden Platten.
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