Djerv - Djerv

Review

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Ein Jahr später als geplant, aber genauso schmissig wie es bereits Ende 2009 zu erwarten war: DJERV hatten sich damals mit der „Headstone“ EP selbstbewusst angekündigt und waren damit auf eine ganze Front offener Ohren gestoßen. Die Vorschusslorbeeren kommen nicht von ungefähr, vereinigten sich doch unter dem Banner DJERV drei namhafte Musiker Skandinaviens. Da wäre zum einen die durch ANIMAL ALPHA und ihren Gastauftritt auf DIMMU BORGIRs letztem Album „Abrahadabra“ bekannte Rockröhre Agnete Kjølsrud, Schlagzeuger Erlend Gjerde (STONEGARD, WARDRUNA) und Gitarrist Stian Kårstad (TRELLDOM).

Auch wenn ich diesem Terminus wenig abgewinnen kann – aber wenn „female-fronted“ meint, dass eindeutig die Frau das Zepter in der Hand hat, dann trifft das auf DJERV zu. Agnete hat eine Stimme wie keine andere, ungezügelt, wild und auf der Bühne eine wahre Furie. So wundert es auch wenig, wenn viele der Stücke (man höre nur „The Bowling Pin“) eine starke Animal-Alpha-Schlagseite haben. Abgedreht rockiger Alternative Metal mit bestem Unterhaltungswert. Doch Agnete hat das Make-Up gewechselt, die Kleidung sämtliche Farbe verloren. Statt Spitze und Pomp gibt es Leder und Nieten. Für’s letzte Tüpfelchen Evilness sorgt Stians Schnurrbart. DJERV, das machte schon die frühzeitige EP klar, ist ein bisschen sowas wie der böse, schwarze Zwilling von ANIMAL ALPHA, der sich das Destillat norwegischen Black Metals in die Venen gejagt hat.

Die Kombination von rock’n’rollenden Black Metal wurde schon oft probiert, doch DJERV sorgen hier für angenehme Frische. Nicht schneeverhangen wie I, keine Lagerfeuerromantik wie PHAZM, kein Fuck’n’Roll wie DARKTHRONE und auch kein böser Groove wie KHOLD – DJERV spielen keinen Black’n’Roll dieser Art, sondern tanzen gekonnt auf den Grenzlinien der Genres. Krachender Groove mit „Madman“, ein Hauch von Stoner bei „Headtstone“, eingängige melodische Dramatik mit „Only I Exist“ oder schwarzmetallischer Purismus bei „Ladder To The Moon“ sorgen für eine tatsächlich einzigartige Melange von Elementen, passend für eine Zeit, in der Genregrenzen zunehmend an Bedeutung verlieren.

Und der böse Zwilling? Der feixt und zündet die nächste Fackel an. Was DJERV hier bieten, ist nichts geringeres als ein teuflisches Vergnügen!

16.06.2011

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1 Kommentar zu Djerv - Djerv

  1. Z4k4th sagt:

    Das Album ist in Ordnung.
    Im Grunde passt alles – bis auf einen Punkt; Man darf die Frontfrau sowie Ihre „Gesangskünste“ nicht überschätzen, sonst wird man bitter enttäuscht.
    Habe mir das Album nach dem Anhören des Songs „Madman“ (welcher mir noch immer gefällt) sofort zugelegt und wurde leider bitter enttäuscht.
    Die ganze Aggressivität und Kraft von Agnetes Stimme kommt leider zu selten auf der Platte zur Geltung – und meiner Meinung nach basiert die ganze Scheibe auf den Qualitäten der Frontfrau.
    Schade.