DIVINE WEEP melden sich knappe fünf Jahre nach ihrem Erstling „Tears Of The Ages“ mit ihrem Zweitwerk zurück. Obwohl die Band bereits seit 25 Jahren besteht, hat es bis zur professionell veröffentlichten Musik dann doch eine Weile gedauert. Was hat uns „The Omega Man“ also zu bieten?
DIVINE WEEP sind Bücherwürmer
Zumindest könnte man dies annehmen, wenn man sich das Booklet anguckt. Darin finden die Hörenden lyrisch ambitionierte Anlehnungen an Werke aus der Literatur, unter anderem wurde sich von dem mit Will Smith vor einigen Jahren verfilmten „I Am Legend“ inspiriert. Mehr als diese Anlehnungen findet man dann allerdings nicht, sodass es ohne die Anmerkung im Booklet nicht auffällt, woher die Inspirationsquelle der Songs stammt.
Anders als viele ihrer Landsmänner, die ja häufig eher düster unterwegs sind, servieren uns die Polen auf „The Omega Man“ neun Songs relativ straighten Heavy Metals. Das Ganze ist solide abgemischt, lediglich die Becken des Schlagzeugs klingen etwas aus dem Kontext gerissen. Die Stimme von Sänger Mateusz Drzewicz passt sehr gut zu der Musik, die je nach Lied mal flott, mal episch und mal getragen daher kommt. Zudem ist sie recht eigenständig, als Vergleich kommt einem höchstens Klaus Dirks von MOB RULES in den Sinn, wobei jener noch eine höhere Variabilität in der Tonlage besitzt.
„The Omega Man“ – Heavy Metal, wie man ihn kennt
DIVINE WEEP haben mit „The Omega Man“ eines dieser Alben geliefert, bei denen es wenig zu beanstanden, aber auch wenig hervorzuheben gibt. Im Jahre 2020, in welchem der klassische Heavy Metal zusammen mit all seinen Genrebrüdern und -schwestern eine Art Dauerhoch erlebt und gefragt ist, wie vermutlich noch nie, geht „The Omega Man“ etwas unter. Gelegentlich werden mutige Ausflüge in thrashige Gefilde gewagt, wie zum Beispiel bei „Firestone“ oder auch in „The Screaming Skull Of Silence“. Davon gerne in Zukunft etwas mehr, dann klappt es auch mit dem höheren Wiedererkennungswert.
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