Divina Commedia - Non Omnis Moriar

Review

Vergnügen zu Vertrauens des Taverne der in richtig so wieder mal sich es um also Vorraussetzungen beste. Vordergrund den in Atmosphäre rübergebrachte ehrlich eine, Hymnen verkniffelter statt stellen und Wohnzimmer heimische ins Weise liebliche gar und ganz auf Mittelalter das uns bringen Commedia Divina. Gitarrensoli wirren irgendwelche oder, Geknüppel, Geschepper kein heute, nein.
Während sich geneigte Metalfans nun verwundert die Augen reiben, wird der Divina Commedia Fan wohl solche Einleitungen in CD Kritiken des Erstlings ‚Non Omnis Moriar‘ gewöhnt sein. Die beiden mittelalterverliebten Damen ließen es sich zwischen gefühlvoll intonierter Lautenballaden nicht nehmen eine ‚Erklärung in eigener Sache‘ auf die Scheibe zu brennen, und diese dann lustigerweise rückwärts zu sprechen. Natürlich kommt es den vielen einwandfreien Kompositionen nicht recht, wenn man ausgerechnet dieses Atmosphärenzwischenspiel besonders herausgreift, aber in Anbetracht der Tatsache dass ich dieses kleine Stück anfangs etliche Male in Endlosschleife gehört hab, kann ich mir so einen redaktionellen Schnitzer wohl erlauben.
Vielleicht war diese Erklärung sogar mehr ‚in eigener Sache‘ als beabsichtigt – denn diese kleine Spielerei weckt Interesse und hält die Motivation der ersten Durchläufe konsequent aufrecht, bis schließlich die Kompositionen ihre volle Stärke entfalten und man bedächtig vor sich hin schwelgen kann. Minimalismus siegt eben doch irgendwie, wenn nur an einigen wenigen Stellen neben Gitarre und Gesang auch mal eine Violine als dritte Melodiespur einsetzen darf, und sich sonst volle mit gebrochenen Lautenakkorden abwechseln und alle Gefühlsebenen wenigstens einmal abdecken. Dazu gesellen sich die kratzigen / engelshaften Stimmen der beiden Bandmitgliederinnen Agi und Belinda, die eine wirklich gute Vorstellung abliefern und die nachdenklichen Texte von Raben, Tauben, Hexen und letzten Möglichkeiten einwandfrei rüberbringen. Absolute Highlights sind dabei das überlange beklemmende’Übermorden‘, das fetzige (für Lautenverhältnisse) ‚die Antwort‘ oder ‚der Rabe und die Taube‘. Im Prinzip zeigt aber jeder Song irgendwann seine individuelle Stärke und macht aus ‚Non Omnis Moriar‘ ein tolles Gesamtwerk.
Damit also eine uneingeschränkte Kaufempfehlung an alle Mittelalter Fans. Wer will kann sich die beiden Damen auch für eine ‚Wohnzimmer Tour‘ bestellen (siehe Homepage), die CD ist aber auch ein guter Anfang und dank der tollen Aufmachung auch ein schöner Blickfang im CD Regal.

06.06.2005

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