Divide - Oblitherion (EP)

Review

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Die Death-Metal-Band DIVIDE besteht aus nur zwei festen Mitgliedern, die schon seit dem Jahr 2009 zusammen musizieren. Die EP „Oblitherion“ ist die fünfte und neueste Veröffentlichung der in Kiel ansässigen Musiker. Vier Songs, welche zwar im puren Death Metal beheimatet sind, sich aber dennoch nicht vor atmosphärisch dichten Doom- und Black-Metal-Elementen verschließen, gibt es auf der im schicken Digipack veröffentlichten CD zu hören.

DIVIDE geben Gas

Ihre intensivsten Momente hat die Band, wenn sie das Gaspedal durchtritt. Zwar beherrscht die Band sämtliche Nuancen des Genres, doch wenn sie richtig schnell zur Sache gehen, wirken sie am überzeugendsten. Dennoch machen DIVIDE nie den Fehler sich auf pures Geknüppel zu verlassen, sondern variieren das Tempo ihrer Songs häufig, um so Abwechslungsreichtum und musikalischen Wiedererkennungswert zu garantieren. Das gelingt den Kielern sehr gut. In den kurzweiligen 17 Minuten Spielzeit gibt es viel zu entdecken und die verschiedenen Elemente fügen sich fast immer zu einer homogenen Einheit zusammen, welche einfach nur stimmig und überzeugend daherkommt. Hervorzuheben wären die eingängigen Melodien, welche immer wieder in Verbindung mit Midtempo-Elementen das Tempo aus den Songs nehmen, und die herrlich intensiven, aber leider zu selten genutzten Doom-Parts.

„Oblitherion“ – gut, aber nicht perfekt

Leider gibt es auf DIVIDEs „Oblitherion“ aber auch Momente, die wenig oder gar nicht funktionieren. Die sparsam eingesetzten Gangshouts harmonieren nicht mit der puristischen Death-Metal-Ausrichtung des Songmaterials und wirken ein wenig deplatziert – allerdings stören sie auch nicht wirklich. Was allerdings völlig danebengegangen ist, ist der -glücklicherweise- nur dezent eingesetzte Klargesang in „Rise Of Baphomoth“, der einfach nur furchtbar klingt. Da kann dann der ein wenig an TRIPTYKON erinnernde Songaufbau auch wenig retten.

Dafür entschädigen DIVIDE aber mit jeder Menge Energie und Aggressivität, bei „Blaspheme The Extreme“, welcher mit seinem eingängigen Chorus live sicherlich für Stimmung sorgen wird und dem ultrabrutalen, aber dennoch melodischen Opener „Rats Of Gomorrah“, der ein wenig Erinnerungen an BOLT THROWERs Gitarrenarbeit weckt. Es ist beeindruckend, wie die Band hier fast schon melancholische Melodien in Einklang mit purer Aggression bringt. Das Titelstück „Oblitherion“ hingegen wirkt ein wenig unausgereift, weil hier die langsamen Songelemente nicht mit den schnellen harmonieren, sondern in ihrer musikalischen Gegenüberstellung eher konträr wirken. Dafür ist hier der abgrundtiefe Gesang einfach fantastisch.

Letztendlich sind es aber die positiven Elemente, welche „Oblitherion“ dominieren und die EP lohnend machen. DIVIDE benötigen noch etwas Feinschliff, was sicherlich ein erfahrener und neutraler Produzent richten könnte, verfügen aber über sehr viel musikalisches Potential, was sie bei den ersten beiden Songs ihres aktuellen Werkes unter Beweis stellen.

Text von Olaf Brinkmann

13.06.2021

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