DISTORTED PERFECTION ist eine junge vierköpfige Alternative-Metal-Band aus Bayern, die in diesem Jahr in Eigenregie ihr gleichnamiges Debütalbum herausgebracht hat.
Mit selbstproduzierten Debütalben ist das ja immer so eine Sache – man macht seine erste Schritte was Songwriting angeht, ist noch unerfahren, muss sich gezwungenermaßen in die nötige Technik hereinfuchsen und so weiter. Das muss dann natürlich beachtet werden, wenn man das Endprodukt schließlich zum rezensieren auf dem Schreibtisch liegen hat – und trotzdem kann ich, so leid es mir tut, über „Distorted Perfection“ nicht allzu viel positives sagen. So ist das Riffing relativ dünn, einfach gehalten und zu allem Überfluss auch schon woanders gehört worden – nur da meist besser. Nette Ansätze wie zum Beispiel die Akustikgitarren in „Unfairness“ kommen aufgrund des relativ schwachen Sounds, der jegliche Ecken und Kanten vermissen lässt (von Druck ganz zu schweigen), nicht wirklich zur Geltung. Und der Gesang von Frontfrau Ursula Jositz ist auch nicht so wirklich der Inbegriff von kraftvollen Vocals. Punkten kann Frau Jositz immer dann, wenn sie für kurze Zeit mal anfängt, zu shouten – das klingt dann zwar auch nicht nach Weltklasse, ist aber immerhin eine Abwechslung zu dem sonst über den Sound der Band thronenden Klargesang, der zwar nicht schlecht im klassischen Sinne ist, aber bei der nächsten Castingshow besser aufgehoben wäre, als auf einem Metalalbum – für letzteres fehlt es einfach an Kraft, wie auch beim Sound des Albums mangelt es beim Gesang ganz klar an Ecken und Kanten, an Wiedererkennungswert.
So macht „Distorted Perfection“ für mich ein bisschen den Eindruck eines Schnellschusses. Besonders das Songwriting wirkt unausgefeilt, „dahingeklatscht“, nicht wirklich durchgeplant, aber auch der Sound und der Gesang tragen dazu bei, dass ich vom Debüt der vier Erdinger leider abraten muss. Vielleicht wird das ja beim nächsten Mal mehr – aber da muss sich noch einiges tun.
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