Dissenter - Furor Arma Ministrat

Wirklich bekannt sind die Polen DISSENTER ja nicht gerade. Obwohl schon seit 1989 im Geschäft (damals noch unter dem Namen BLOODLUST aktiv), konnten sie nie den großen Durchbruch, wie z.B. ihre Landsleute VADER schaffen.
Manch einer hat vielleicht mitbekommen, dass Sänger Garbaty 2007 Glen Benton bei DEICIDEs Europatour vertreten durfte und so für etwas Aufmerksamkeit sorgen konnte. Aber nur den Wenigsten dürfte „Furor Arma Ministrat“, das bereits 2005 erschienene, vierte Album von DISSENTER bekannt sein. Grund dafür ist, dass es eigentlich nur eine Beilage des polnischen Thrash ‚Em All Magazins war.
Jetzt haben sich Metal Mind Productions der Sache angenommen und veröffentlichen die Scheibe erneut. Das ein weltweiter Vertrieb den Status der Band groß ändern wird, ist aber trotzdem eher unwahrscheinlich.

„Furor Arma Ministrat“ ist bestimmt keine schlechte Platte. Vom technischen Standpunkt aus betrachtet ist es sogar ein ziemlich gutes Album. Alle vier Musiker sind echte Könner. Das Schlagzeug rattert mit ungeheurer Präzision, die Gitarristen feuern rasende Riffs und ausgereifte Soli im Sekundentakt ab. Zusammen ergibt das einen enorm tighten und brutalen Sound.
Doch was der Scheibe fehlt ist die Seele. Technik ist eben nicht alles. Und so gleicht „Furor Arma Ministrat“ eher einer Aneinanderreihung und Zurschaustellung von Riffs. Große Momente sind so rar gesät, dass man sie mit der Lupe suchen muss. Jeder Song ballert nur so vor sich hin. Für Hack – und Metzelfreaks ist dies natürlich genau das Richtige. Wer aber Musik mit Wiedererkennungswert sucht, ist hier leider an der falschen Adresse.
Das dieser Umstand den Musikern ziemlich egal sein dürfte, liegt auf der Hand. Schließlich sind sie alte Hasen und wissen (vermutlich) sehr genau, was sie da tun. Überzeugungstäter halt! Von ihrer Warte aus haben DISSENTER mit „Furor Arma Ministrat“ also alles richtig gemacht und laden alle Metzgergesellen dazu ein, an diesem Werk teilzuhaben.