Mittlerweile ist es eine ziemlich verzwickte Sache geworden, etwas über DISSECTION zu schreiben. So wegweisend ihre Musik auf der einen Seite war und auch immer noch ist, so darf man auf der anderen Seite nicht verschweigen, dass der kreative Kopf hinter dieser Band, Jon Nödtveidt, seit 1998 wegen Mordes an einem Homosexuellen hinter schwedischen Gardinen sitzt. Deswegen liegt es auch auf der Hand, dass es sich bei „Live Legacy“ nicht um ein neues, reguläres Album dieser Kulttruppe handelt, sondern um den Mitschnitt ihres legendären Gigs auf dem Wacken Open Air 1997, den es auch schon auf diversen Bootlegs zu erwerben gibt. Und prompt frage ich mich wieder nach dem Sinn, den es macht, jetzt, volle sechs Jahre später, das Ganze regulär zu veröffentlichen. In Erinnerung gerufen werden muss das bisherige Vermächtnis von DISSECTION nämlich nicht, denn dazu sind ihre Alben „The Somberlain“, „Storm Of The Light’s Bane“ und die „Where Dead Angels Lie“-EP immer noch zu allgegenwärtig und haben nichts von ihrer unvergleichlichen Atmosphäre, die perfekt die Essenz des Dunklen und Bösen einfängt, verloren. Auf rein musikalischer Ebene hingegen gibt es an „Live Legacy“ nichts auszusetzen. Klassiker wie „Where Dead Angels Lie“, „Thorns Of Crimson Death“ oder „Frozen“ sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Worte. Die Liveatmosphäre ist gut eingefangen und der Sound geht absolut in Ordnung. Vielleicht kann man an der Songauswahl etwas herumkritteln, da mir persönlich ein Übersong wie „Night’s Blood“ fehlt. Aber das ist letztendlich alles Makulatur, denn ändern kann ich daran auch durch noch so großes Bitten und Betteln nichts. So muss mal wieder jeder selbst entscheiden, ob er für „Live Legacy“ sein hart erarbeitetes Geld ausgeben will. Die Gefahr eines absoluten Fehlkaufs besteht bei DISSECTION zu keiner Zeit. Es bleibt abschließend nur zu hoffen, dass Herr Nödtveidt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Kopf nicht mehr ganz so verdreht ist, seine musikalische Genialität aber beibehalten hat.
Reine Abzocke, aber trotzdem 2 Punkte – für die Darth Vader-eske Darstellung des Sensenmanns auf dem Cover! *IMPERIAL-MARCH-summ*
Schöner kann der Kommerz nicht sein. 🙂 Du musst auch bedenken das es 7 Jahre her ist seit der letzten Dissection Veröffentlichung ! Und die Soundqualität und die Aufmachung(sogar alle texte im booklet/geiles cover)machen auch keine gefangene ! Ich scheiss auf Nuclear Blast,aber die CD MUSS man haben. 😉
Kaufen –> weil –> bestes Live-Album, das ich bisher gehört habe.